Das sieht auch Essens Coach Michael Kulm vor den Duellen mit dem SC Verl und der Zweitvertretung des FSV Mainz 05 an gleicher Stätte nicht anders. "Zwei Heimspiele, die wir natürlich gewinnen müssen. Der Druck ist auch nicht anders, der ist identisch, weil es für uns immer so ist."
Alles nach dem 1:3 am Wochenende bei Preußen Münster, eine Schlappe, die überflüssig war wie ein Kropf. "Wir arbeiten mit Hochdruck an der Regeneration", erklärt Kulm, "unsere Physiotherapeuten haben eine Menge zu tun, die Niederlage kostete nicht nur Punkte, sondern auch Kraft." Sowie Kai von der Gathen (Gelb-Rot) und Jozef Kotula (Bluterguss über dem Knie), die Mittwoch neben Michael Lorenz (Aufbau nach Innenbandriss), Vincent Wagner (Aufbau nach Fußbruch und OP) sowie Samet Alpay (Mittelohrentzündung) und Krisha Penn (Einsatz in Zweitvertretung beim ETB am Dienstag-Abend) ausfallen.
Die Zähler bleiben zum Teufel, die physischen Speicher kann man wieder füllen. "Die Jungs machen eine fitten Eindruck auf mich", erklärt Kulm, dem mehr als klar ist, dass die Ostwestfalen am Mittwoch nichts holen dürfen, was auch für die gastierenden Rheinland-Pfälzer am Samstag gilt. Kulm: "Ich bin ein absoluter Freund dieser englischen Wochen." Die dann richtig zu Plaisierchen werden, wenn noch sechs Punkte rausspringen. Schwer genug. Kulm: "Es geht Schlag auf Schlag." Diese dürfen nur nicht im rot-weissen Nacken landen.
Wie in Münster. Kulm: "Es gab danach noch eine kurze Analyse, wir haben uns das Video angeschaut." Die Miene war vorab lang - sie wurde noch länger und mischte sich mit Wut. Kulm: "Das war schon brutal, das Ding hätten wir nie und nimmer verlieren dürfen, wir hatten uns die Preußen nach der Pause doch schon zurecht gelegt." Die Gastgeber waren zum Abschuss freigegeben, alles nach einem 0:1 in Durchgang eins und dem Ausgleich durch den Foulelfmeter von Sascha Mölders.
Allerdings blieb es beim Durchladen, danach machte sich RWE selbst das Pulver nass, das Rohr krepierte. "Hätten wir nach dem Treffer von Sascha die Führung verbucht, wäre Münster nicht mehr zurück gekommen, die Luft wäre raus gewesen", grübelt Kulm. Hätte, wenn und aber - Essen brachte sich selbst aus der Spur, Münster durfte jubeln. Allerdings will Kulm nicht nachkarten, für ihn zählt nur die Konzentration auf die 180 Minuten an der Hafenstraße. Eines schickt er noch nach: "Mit der Leistung meiner Truppe war ich in der zweiten Halbzeit zufrieden, es wurde sich gut präsentiert, das war prima Fußball, das hat mir gefallen."