"Die Jungs blicken der Begegnung in Münster erwartungsfroh entgegen", weiß Coach Michael Kulm. Es muss nachgelegt werden. Kulm: "Bedeutsam ist, das Auf und Ab zu verhindern, Konstanz muss gezeigt werden."
Keeper André Maczkowiak meint, "es geht darum, eine kleine Serie zu starten." Der Auftakt gegen Worms war unproblematisch. "Nach vorne war das in Ordnung, was der Gast gezeigt hat, immer mit einem Kontakt. Das hat zwei-, dreimal geklappt." Zweimal stand "Mazze" im Mittelpunkt, entzauberte zwei Hochkaräter der Gäste. "Darüber sollen andere reden", lehnt der 25-Jährige Lorbeer ab. Sein Fazit: "Wir haben in der Woche vor dem Match sehr gut und hart gearbeitet und waren heiß auf das Match."
Nach vorab fünf Halbzeiten ohne rot-weissen Treffer galt das insbesondere für die Sturmabteilung, Sascha Mölders setzte gleich drei Duftmarken, so dass Stefan Meutsch, Essens Vorstandsmitglied, seine "für die Liga außergewöhnliche Qualität" betonte. Mölders, ähnlich wie Maczkowiak: "Ich beurteile mich selbst nicht gerne, aber wenn andere Leute das so sehen, bin ich glücklich."
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André Maczkowiak (Foto: firo).
Was im Fußball manchmal reicht, um starke Darbietungen zu zeigen. Der gebürtige Essener ehrlich: "Wenn man zwei Spiele kein Tor macht, ist das nicht schön." Sein Jubel auf dem Feld beweist, wie emotional Mölders vorgeht. Das soll auch für das kommende Wochenende gelten, allerdings wartet dann mit den Preußen ein ganz anderes Kaliber. "Wir fahren nicht nach Münster, um dort zu verlieren", reagiert Mölders bissig, "wir wollen aufsteigen, also wollen wir auch dort gewinnen."
Attacke-Partner Markus Kurth - gegen Worms auch erfolgreich - wird das nicht großartig anders sehen. Er blickt auf den Sieg gegen Wormatia zurück: "Das Match haben wir frühzeitig in die richtigen Bahnen gelenkt. Wir hatten einen ganz starken Beginn, ließen dann ein bisschen nach, konnten es nicht beruhigen, allerdings war es nach dem 3:0 endgültig gelaufen." Spätestens dann.
Der Oldie: "Das war verdient, wir hatten noch etliche weitere Situationen, in denen wir Treffer hätten erzielen können, es waren noch ein paar Abstimmungsprobleme da. Es war noch mehr möglich." Genau darüber wird Kulm mit der Truppe sprechen. Um relative Entspanntheit im und rund um den Club zu bewahren. Kurth ist lange genug Profi, um Tendenzen wahrzunehmen. "Man hat gemerkt, es war unruhig, man kann sich vorstellen, was gewesen wäre, hätten wir nicht gewonnen. Aber darüber müssen wir nicht reden, weil wir es schafften." Münster wartet! Kurth: "Darauf freuen wir uns, Preußen ist eine sehr starke Truppe, gegen die muss man erst einmal bestehen. Die Stimmung wird riesig sein."
Abzuwarten gilt, ob Kulm dann wieder Turgul Aydin rechts in der Viererkette den Vorzug vor Jozef Kotula gibt. "Turgul hat sich durch gute Leistungen empfohlen, er lief verdient auf. Alles im Bewusstsein, dass der Junge gute Bälle ins Mittelfeld spielt, dass er sich immer gut nach vorne einschaltet."
Offensive Initiative, die man beim Routinier Kotula bislang vermisste. "Jozef agierte alle anderen Partien von Beginn an. Es ist nicht gravierend, wenn man einmal wechselt, dafür haben wir über 20 Akteure", legt sich Kulm fest. Stefan Kühne und Silvio Pagano waren auch im kritischen Visier. Die Leistungen gegen Worms waren deutlich besser. Kulm: "Beide haben gezeigt, dass sie wieder in der Spur sind, Silvio machte Meter, Stefan war anspielbar, verteilte, räumte defensiv ab."
Wiederholung dieser Qualität ist in Münster existenzielle Aufgabe. "Mir ist einfach wichtig, dass wir uns schon darauf freuen, auch das Bewusstsein des Erfolgs mitnehmen", legt sich Kulm fest, der auf der Pressekonferenz nach dem Wormatia-Match deutlich lauter und schärfer sprach. Und verstecken will er sich nicht: "Dass wir berechtigt um die Meisterschaft mitspielen, haben wir gezeigt. Wir haben aber auch die Pflicht, daran anzuknüpfen."