„Nein, das war kein Leckerbissen, für die Zuschauer sicherlich ein wenig grenzwertig“, urteilte auch VfL-Coach Nico Michaty nach dem 2:1 (1:0)-Sieg seiner Truppe. Ganz zufrieden wirkte Michaty trotzdem nicht, zu viele Probleme hatten seine Schützlinge bei der engen Partie gegen die Mainzer: „Wir haben nur phasenweise so agiert, wie ich mir das vorstelle. Vor allem in den ersten 20 Minuten hatten wir Probleme und Glück, dass wir nicht früh in Rückstand geraten sind.“
Wie es richtig geht, demonstrierte das „Phantom“ Sami El Nounou fünf Minuten vor dem Pausenpfiff. Der Goalgetter war bis zu diesem Zeitpunkt völlig vom Spielgeschehen abgemeldet, vollstreckte die Hereingabe von Roman Prokoph aber technisch perfekt und eiskalt zur etwas überraschenden 1:0-Führung. „Bis zur Pause haben wir das Spiel wieder in den Griff bekommen und dann unsere Stärke ausgespielt, die Effizienz vor dem Tor“, analysierte Michaty.
Drei Anläufe brauchte der eingewechselte Oliver Heil, um den fälligen Ausgleich zu erzielen. Beim Pressschlag vor dem Gehäuse der Bochumer (72.) und seinem Kopfball, der über die Latte strich (76.) fehlte dem Joker das Glück, das er in der 79. Minute hatte. Benjamin Kessel legte Heil nach einem Doppelpass mit Roman Neustädter auf, der Kopfball segelte über den hinausgeeilten Torwart Luthe, der den Treffer wohl auf seine Kappe nehmen musste.
„Unser Spiel müssen wir noch dringend verbessern“, bemängelte Michaty, sah aber, wie sein Team mit der Unterstützung des Unparteiischen die alte Führung wiederherstellen konnte. Dennis Grote, bei Marcel Koller in Ungnade gefallen, sorgte vom Punkt für den 2:1-Endstand (81.). Der Pfiff von Schiedsrichter Lars Heitmann, der zum Strafstoß führte, sorgte jedoch bei allen Beteiligten für Verwunderung. Prokoph ging im Luftduell mit FSV-Kapitän Jurij Krause mit der Hand zum Ball, unter dem lautstarken Protest der Gäste entschied der Unparteiische jedoch auf Strafstoß gegen die Gäste.
Michaty wollte sich zwar nicht konkret zu der Strafraumszene äußern, gab jedoch zu, dass „man den nicht pfeifen muss.“ Das sah auch der bereits verwarnte „Übeltäter“ Krause so, äußerte seinen Frust jedoch nicht nur verbal, sonder auch kurz vor dem Abpfiff mit einem überharten Foul gegen Grote – wofür ihn der Schiedsrichter vorzeitig duschen schickte.