Der 14. Spieltag der Regionalliga West hielt ein traditionsreiches Duell bereit. Der Wuppertaler SV empfing den KFC Uerdingen zum West-Kracher im Stadion am Zoo. Vor dem Spiel krachte es schon zwischen den Fanlagern.
Die Bergischen, als Tabellen-15. unerwartet in der Abstiegsregion gefangen, wollten nach fünf sieglosen Spielen in Serie endlich mal wieder einen Dreier vor den eigenen Fans feiern.
In der letzten Partie der kurzen Cheftrainer-Amtszeit von Sportchef Gaetano Manno gab es jedoch nur eine weitere Enttäuschung für den Wuppertaler Sportverein. Durch einen Doppelpack von Jeff-Denis Fehr (24., 34.) rang der KFC den WSV nieder. Auch der Anschlusstreffer von Timo Bornemann (40.) war im Nachhinein bedeutungslos.
Auf der anschließenden Pressekonferenz konnte man dem 10-Tage-Coach die pure Enttäuschung aus dem Gesicht lesen: "Ich hab nicht so viele Worte. Ich bin enttäuscht - nicht vom zweiten, sondern vom ersten Durchgang. Wir haben uns viel vorgenommen und Motivation geschöpft. Wenn man dann diese Vorstellung in der ersten Hälfte liefert - da hab ich keine Worte für. Der ganze Verein, die Leute hauen alles hier rein..."
"Die Körpersprache, die Mentalität, die deine (in Richtung Rene Lewejohann, Anm. d. Red.) Mannschaft an den Tag gelegt hat, hat meine komplett vermissen lassen. Es war ein verdienter Sieg für den KFC. Wir müssen das nun erst einmal analysieren, was da in der ersten Halbzeit passiert ist. Ich bin ziemlich leer, ehrlich gesagt", erklärte Manno.
Uns kann jeder erzählen, wir haben eine super Mannschaft, tolle Spieler. Ich habe gar nichts! Bringst du die Einstellung und Mentalität nicht auf den Platz, hast du keine Chance. Ich habe in meinen zehn Tagen hier alles reingeworfen und vorgelebt. Wenn es vier Monate davor nicht so war, kann ich das nicht ändern.
Gaetano Manno
Sinnbildlich für die Situation des Wuppertaler SV ist die Personalie um Dildar Atmaca. Der Offensivmann kam in der 60. Spielminute für Bornemann aufs Feld und musste in der 79. Minute den Platz wieder verlassen. Nicht jedoch aufgrund einer Verletzung.
"Es geht um die Einstellung, die Mentalität und wenn du nach zwei Minuten nicht die Körpersprache hast zu rennen, dann geht das einfach nicht. Das predige ich seit dem ersten Tag. Wer nicht mitzieht, der hat keine Chance. Ich hatte den Eindruck, dass er nach einer Minute schon nicht gegen den Ball arbeitet. Der Spieler muss sich selber hinterfragen, ob er alles getan hat - das müssen wir uns alle. Jeder hat es selber in der Hand", so Manno.
Weiter noch: "Uns kann jeder erzählen, wir haben eine super Mannschaft, tolle Spieler. Ich habe gar nichts! Bringst du die Einstellung und Mentalität nicht auf den Platz, hast du keine Chance. Ich habe in meinen zehn Tagen hier alles reingeworfen und vorgelebt. Wenn es vier Monate davor nicht so war, kann ich das nicht ändern. Das braucht Zeit und ich hoffe, dass der neue Trainer das hinkriegt und schnell versteht, welche Spieler für ihn ackern und welche nicht."
Wuppertaler SV: Mike Wunderlich und Sebastian Tyrala auf der Tribüne
Wer dann nun in der nahen Zukunft auf der Bank der Bergischen sitzen wird, ist noch nicht ganz sicher. Fakt ist, dass die Hauptkandidaten Mike Wunderlich und Sebastian Tyrala auf jeden Fall anwesend waren und sich das Derby von der Tribüne aus angeschaut haben.
Mehr wird Manno wohl unter der Woche verkünden. "Jetzt ist es für mich kein Thema. Ich werde mich mit dem Verein zusammensetzen und dann werden wir eine Entscheidung treffen. Ich bin nun leer und enttäuscht. Es tut mir leid für die Fans und das Umfeld. Ich habe seit dem letzten März alle Energie investiert, die ich habe", resümierte der Interimscoach.