Die Sportfreunde Lotte, frisch gebackener Aufsteiger aus der Oberliga, stehen etwas überraschend nach elf Spieltagen auf Rang eins der Regionalliga West. Auch Erfolgscoach Fabian Lübbers rechnete nicht mit so einem Bombenstart. "Das wünscht man sich natürlich. Aber dass man als Aufsteiger nach elf Spielen 26 Punkte auf dem Konto hat, ist schon außergewöhnlich."
Lübbers ergänzt: "Das spricht für die Qualität, die wir in der Mannschaft haben und vor allem für die harte Arbeit, die die Jungs Woche für Woche verrichten. Wir freuen uns natürlich, aber es wäre vermessen, wenn wir sagen würden, wir hätten damit gerechnet."
Der Schlüssel zum Erfolg sei die Kaderbreite und der Erfolgshunger, insbesondere von denjenigen, die nicht immer von Beginn an ran dürfen. "Das sieht man zum Beispiel, wenn wir Spieler einwechseln, wie vergangene Woche Niklas Determann, der da ein Tor erzielt. Das ist nicht das erste Mal, dass alle Jungs hungrig sind, auch die, die auf der Bank sitzen. Für sie ist es nicht einfach. Trotzdem geben sie jede Woche im Training Gas und machen es uns als Trainerteam extrem schwer, eine Startelf zu bestimmen", lobt der 32-Jährige.
Angesichts der aktuellen Leistungen und der Tabellenposition gibt sich Lübbers selbstbewusst: "Wir wollen das Maximum rausholen. Wir haben immer gesagt, es wäre schön, wenn wir nächste Saison nochmal im DFB-Pokal spielen. Da haben wir einerseits den Westfalenpokal und andererseits die Liga, wo man sich als bester westfälischer Vertreter qualifizieren kann. An diesem Ziel wollen wir weiter festhalten."
Und hierbei ist Lotte auf einem guten Weg: Der nächste westfälische Ligakonkurrent, der SV Rödinghausen, wurde zuletzt mit 3:2 bezwungen und steht damit neun Punkte hinter den Sportfreunden aus Lotte. Am Samstag geht es gegen den 1. FC Bocholt, die nach einem 5:1-Auswärtssieg über den Wuppertaler SV mit Rückenwind ans Lotter Kreuz reisen.
Bocholt kennt die Situation, in der sich Lotte befindet. Vergangene Saison wurden die Münsterländer als Aufsteiger Herbstmeister, ehe sie in der Rückrunde die Tabellenführung abgeben mussten. Der wacklige Start hat nun für einen Trainerwechsel gesorgt: Sunay Acar übernimmt das Amt von Björn Mehnert.
"Das macht die Vorbereitung für uns als Trainerteam natürlich ein bisschen schwieriger", gesteht Lübbers. "Die sind in der vergangenen Saison nicht umsonst Vizemeister geworden. Wenn man die letzten Spiele heranzieht, ist das deutlich stabiler geworden. Zwölf geschossene Tore in drei Spielen zeigen ganz klar, welche Qualität sie in der Offensive besitzen. Auf der anderen Seite haben sie aber auch neun Tore in den drei Spielen bekommen. Das ist dann der Ansatz für uns, dem Gegner da auch wehzutun."