Dennis Lerche kehrt dem Nord-Regionalligisten SSV Jeddeloh II den Rücken und schließt sich Rot-Weiß Erfurt an. Die Thüringer bekommen einen 1,92 Meter großen, bulligen und regionalligaerfahrenen Angreifer dazu.
"Als ich zum ersten Mal den Rasen des Steigerwaldstadions betreten habe, habe ich sofort Lust bekommen, hier vor dieser Kulisse zu spielen! Ich freue mich darauf, mit diesem Traditionsverein sowohl zu Hause als auch auswärts maximale Erfolge zu erzielen und das gemeinsam mit euch Fans im Rücken", sagte Lerche.
Trainer Fabian Gerber ist vom neuen Torjäger überzeugt: "Ich freue mich sehr, dass sich Dennis trotz finanziell lukrativerer Angebote für uns und den FC Rot-Weiß Erfurt entschieden hat. Wir konnten uns von seinen Qualitäten mehrmals überzeugen. Er wird auch hier in Erfurt seine Torgefahr unter Beweis stellen."
Lerche war im Januar 2024 vom SSV Jeddeloh II für die Rückrunde in der Regionalliga Nord verpflichtet worden. Zehn Spiele verpasste Lerche verletzungsbedingt. In den verbleibenden acht Partien war der Torjäger mit sieben Treffern wieder erfolgreich. Diese Quote konnte das einstige Talent des KFC Uerdingen auch in der Saison 2022/23 bei der SG Wattenscheid 09 in der Regionalliga West mit 13 Toren und vier Vorlagen in 23 Spielen vorweisen.
Seinen Torriecher hätte er möglicherweise am Freitag, 19. Juli, gegen einen Bundesligisten unter Beweis stellen können. Da hätte sein neuer Klub gegen RB Leipzig unter Ausschluss der Öffentlichkeit testen sollen. Nun teilte Erfurt allerdings in einem knappen Statement mit, dass das Spiel abgesagt wurde.
Nähere Gründe wurden nicht genannt, liegen aber auf der Hand. Denn RB tut sich seit Jahren schwer, Testspiele gegen größere, etablierte Ostklubs organisiert zu bekommen. Sei es, dass die Vereine den 2009 gegründeten Klub von sich aus ablehnen oder die Fans Sturm laufen.
In Erfurt waren es die Erfordia Ultras, die gegen das Testspiel mobil machten. "Das Produkt hat seinen Platz (aggressiv) eingenommen, die Bundesliga hat resigniert, die Verbände unterstützen, weil ihnen der Fußball scheißegal ist. Es geht um die Marke, es geht um das Produkt, es geht um partielle Einzelinteressen. Es geht schon lange nicht mehr um die Menschen, die den Fußball, mitsamt der Werte wie Gemeinschaft, Partizipation und Austausch, leben", schreibt die führende Ultragruppe der Steigerwaldkurve auf ihrer Internetseite (Auszug).
Nun hatten die Fans mit ihrem Protest also Erfolg. RB Leipzig wird sich einen neuen Gegner suchen müssen.