Der FC Gütersloh könnte bald einen Nachbarn aus der Stadt unter seinem Dach aufnehmen. Wie der Klub mitteilte, sprechen der FC und der FSV Gütersloh über eine Fusion.
"Beide Vorstände haben Gespräche über eine Fusion geführt und entschieden, einen Zusammenschluss beider Vereine unter dem Dach des FCG herbeizuführen – vorbehaltlich der Zustimmung der jeweiligen Mitglieder. Unterstützt wird das Vorhaben von den Hauptsponsoren der beiden Klubs, der Tönnies Gruppe und der Hagedorn Unternehmensgruppe. Mit der Fusion entstünde ein Fußball-Großverein mit mehr als 1.000 Mitgliedern und fast 30 Mannschaften, der Gütersloh und die Region in verschiedenen Bereichen im Leistungssport vertritt", heißt es in der Pressemitteilung.
Der FCG ist als Aufsteiger dabei, sich in der Regionalliga West zu etablieren, während der FSV Gütersloh seit vielen Jahren ein Team in der zweiten Frauen-Bundesliga stellt. Damit ist der FSV der ranghöchste westfälische Frauenfußball-Klub. "Gemeinsam wollen der FSV und der FCG den leistungsorientierten Fußball und die Talentförderung in Gütersloh voranbringen. Geplant ist der Zusammenschluss zur Saison 2025/26."
Auch Hans-Hermann Kirschner, Heiner Kollmeyer und Helmut Delker, Vorstandsmitglieder des FC Gütersloh, kommen in der Mitteilung zu Wort: "Der FSV Gütersloh ist ein absolutes Aushängeschild für die Stadt Gütersloh und die Region. Nicht nur die Frauen in der 2. Bundesliga, sondern auch die B-Juniorinnen in der Bundesliga sind das Beste, was Gütersloh im Sport zu bieten hat. Wir wollen helfen, das für Gütersloh zu erhalten. Und wir sind der Meinung, dass wir gemeinsam für den Frauenfußball und den Männerfußball in der Region mehr erreichen können als alleine."
FSV Gütersloh: Konkurrenz im Frauenfußball wird größer
Im Frauenfußball haben sich in den vergangenen Jahren immer mehr Teams etabliert, die auch bei den Männern erfolgreich sind. Etwa die TSG 1899 Hoffenheim oder RB Leipzig. "Die Luft ist zweifellos dünner geworden. Auch Borussia Dortmund und Schalke 04 haben Frauen-Mannschaften gegründet, die in den nächsten Jahren oben ankommen werden. Die Anforderungen im Rahmen der zwingend notwendigen Professionalisierung des Frauen- und Mädchenfußballs werden immer höher und bringen uns als reinen Frauenfußballverein an unsere Grenzen", erläutert der Vorsitzende Sebastian Kmoch die Beweggründe des FSV.
Und weiter: "Von daher ist uns klar, dass wir Gütersloh als Standort nur mit einem starken Partner nachhaltig und erfolgreich erhalten können. Mit dem FCG verbindet uns eine gemeinsame Geschichte und deshalb freuen wir uns, dass wir jetzt daran anknüpfen können."
Auch die Partner beider Vereine, etwa Tönnies und Hagedorn, stünden hinter den Plänen. In den nächsten Monaten klären beide Vereine die Details des Zusammenschlusses. "Die künftige Frauen-Abteilung des FCG soll eine maximale Eigenständigkeit behalten und im sportlichen Bereich selbstständig agieren können wie bisher. Für den wirtschaftlichen Bereich tragen die Frauen-Abteilung und der derzeitige FC Gütersloh eine gemeinsame Verantwortung. Die wirtschaftliche Situation ist auch die Grundvoraussetzung für sportliche Ziele und Möglichkeiten – bei den Frauen wie bei den Männern. Beide Vereine planen in den nächsten Monaten Mitgliederversammlungen, in denen über die Fusion informiert und entschieden wird", heißt es abschließend.