Der 1. FC Bocholt musste am Ostersamstag den nächsten Dämpfer hinnehmen und blieb beim FC Gütersloh zum dritten Mal in Serie sieg- und torlos (0:1). Trainer Dietmar Hirsch gab sich im Anschluss "natürlich sehr enttäuscht, weil das Ergebnis für uns in Summe nicht nötig gewesen ist."
Die Bocholter, die durch die Niederlage auf Rang 3 abgerutscht sind, erwischten den besseren Start. "Wir haben sehr gut angefangen, wollten sehr hoch pressen und das hat eigentlich gut funktioniert. Wir mussten aufgrund von Sperren und Verletzungen zwar umstellen, aber ich denke, wir haben es in der ersten Halbzeit sehr gut gemacht", analysierte auch Hirsch, der unter anderem auf Isaak Akritidis, Marko Stojanovic (beide Muskelfaserris) und Top-Torjäger Malek Fakhro (Gelb-Rot-Sperre) verzichten musste.
Der Ex-Duisburger Phillip König ersetzte Fakhro in der Sturmspitze, ein Tor gelang ihm und seinen Kollegen trotz der "ein oder anderen Chance" aber nicht. "Wenn wir da ein Tor erzielen, dann ist das ein Brustlöser, weil wir da aktuell richtig Probleme haben. Es geht wenig Torgefahr von unseren Stürmern und Außenstürmern aus, auch aus dem Mittelfeld gibt es wenige Toraktionen", haderte Hirsch mit seiner Offensive. In 27 Spielen gelangen Bocholt nur 36 Tore - lediglich sechs Teams, allesamt aus der unteren Tabellenhälfte, trafen seltener. "Ich glaube, wenn wir nicht die beste Abwehr hätten, dann würden wir auch nicht da stehen. Aber das reicht dann halt nicht für mehr und nicht für ganz nach oben."
Und es reichte auch nicht für den FC Gütersloh. "In der zweiten Halbzeit haben wir etwas den Faden verloren, sind anders angelaufen worden und hatten nicht mehr die großen Aktionen nach vorne", resümierte der Trainer, der in der 73. Minute mit ansehen musste, wie sich seine Mannschaft "selbst bestrafte". "Wir lassen den Ball bei einem Einwurf in der eigenen Hälfte nicht vernünftig klatschen und im Umschaltmoment bekommen wir das 0:1." Aleksandar Kandic erzielte den einzigen Treffer des Tages.
Elfmeter in der Nachspielzeit "hat jeder gesehen"
In der Nachspielzeit schnupperte Jarno Janssen noch einmal am Ausgleich, traf per Kopf aber nur den Pfosten. Für einen weiteren Aufreger sorgte kurz darauf König, der nach einem Schubser im Strafraum zu Boden ging, aber keinen Elfmeter zugesprochen bekam - zum Unmut von Hirsch und seiner Mannschaft.
"Ich will mich gar nicht aufregen", erklärte der Coach und beschrieb dennoch: "Ich glaube, das hat jeder gesehen. Es wird sogar auch vom Gegner zugegeben. Also wenn das der Schiedsrichter und der Assistent nicht sehen, wie unser Mittelstürmer da mit beiden Händen geschubst wird, dann weiß ich es nicht. Aber es ist zum wiederholten Male so, auch damit müssen wir klarkommen."