Moritz Stoppelkamp hat in seiner Karriere schon viel erlebt. Beim 2:2 (1:1) von Rot-Weiß Oberhausen gegen den SC Wiedenbrück lieferte der 36-Jährige vor allem in den ersten 45 Minuten eine starke Leistung ab. Das 1:0 erzielte er mit einem tollen Schlenzer selbst, in der Folge glänzte er mit einigen tollen Anspielen.
Eigentlich war er am Samstag der Unterschiedsspieler. Wenn, ja wenn es denn am Ende einen Unterschied im Ergebnis gegeben hätte. Denn kurz nachdem Stoppelkamp in der Schlussminute ausgewechselt wurde, erzielte Wiedenbrück in Unterzahl in der Nachspielzeit den Ausgleich. „Das war zum wiederholten Mal ein dämliches Ende. Es war das dritte Spiel, das wir spät abgeben. Zwei davon in Überzahl. Das ist nicht clever. Das machen wir nicht gut. Wir müssen eigentlich nur die Bälle vernünftig klären und haben das nicht geschafft“, ärgerte sich Stoppelkamp anschließend im Gespräch mit RevierSport. „Wir haben im ganzen Spiel zu viele Standards zu gelassen.“
Das war ein total dämlicher Punktverlust.
Moritz Stoppelkamp
Dabei habe man in der zweiten Hälfte den Fehler aus dem ersten Durchgang, als man nach der frühen Führung zu wenig aufs zweite Tor gegangen war, nicht wiederholen wollen. „Die Marschroute war, das dritte Tor nachzulegen. Wir waren griffig, wir haben die Zweikämpfe gewonnen. Das Manko war, dass wir die Kontersituationen nicht richtig ausgespielt haben“, sagte „Stoppel“. „Das haben wir nicht gut gemacht. Aber selbst dann musst du das Tor mit aller Wucht verteidigen. Das war ein total dämlicher Punktverlust.“ Damit liegt RWO weiterhin zehn Punkte hinter dem Spitzenreiter 1. FC Bocholt zurück. Den Aufstieg will Stoppelkamp aber noch nicht abhaken. Hat Oberhausen den Aufstieg gerade deshalb aber nicht verdient, weil es immer wieder diese Rückschläge gibt? „Ich denke, das ist noch zu früh, das so zu sagen. Wenn Punkte fehlen sollten, dann muss man das natürlich als Argument nehmen, dass man das dann nicht verdient hat. Aber ich würde gerne noch bis zur Winterpause abwarten und dann ein erstes Fazit ziehen“, erwiderte Stoppelkamp. „Im Moment kassieren wir immer den Lucky Punch. Wir haben zu viele Unentschieden. Das ist total ärgerlich, dass wir den Sieg nicht über die Bühne gebracht haben.“
Wiedenbrück: Hölscher – Sansar, Hüning, Amedick, Kerkemeyer (85l Di Pierro) – Domroese, Liehr, (85. Linnemann) Özer, Aydinel (66. Kandji) – Karahan (66. Tuma), Kaptan (83. Friesen)
Schiedrichter: Jörn Schäfer
Zuschauer: 1902
Tore: 1:0 Stoppelkamp (10.), 1:1 Kaptan (27.), 2:1 Ezekwem (47.), 2:2 Sansar (90+2)
Bes. Vorkommnis: Gelb-Rote Karte Friesen (89.)
Mit Blick auf die Tabelle habe man eine große Chance vertan. „Es ist schade, weil Bocholt auch Punkte liegen gelassen hat. Mit dem Nachholspiel hätten wir nochmal rankommen können. Aber es bringt ja nichts. Wir müssen weiter machen. Wenn wir das Nachholspiel gewinnen, sind wir Dritter. Es ist immer noch alles möglich.“
Nun wolle man sich aber erstmal auf den Niederrheinpokal konzentrieren, meinte der Ex-Duisburger. „Wir werden jetzt den Kopf nicht in den Sand stecken. Jetzt geht es erstmal darum, das Viertelfinalspiel im Niederrheinpokal zu gewinnen und eine Runde weiter zu kommen“, blickte der Routinier auf das Duell mit Hamborn am Mittwoch voraus. „Dann wollen wir die drei Punkte in Velbert holen, anschließend steht das Nachholspiel an. Danach machen wir ein Zwischenfazit und schauen, wo wir stehen.“