Für Alemannia Aachen steht zum Rückrundenstart ein besonderes Spiel an. Am 18. Spieltag der Regionalliga West ist die Alemannia im Stadion am Zoo zu Gast. Und mit dem Wuppertaler SV, auch nach der Entlassung von Hüzeyfe Dogan nicht in der Erfolgsspur, hat Aachen noch eine Rechnung offen.
"Mir steht es nicht zu, über Wuppertal zu werten. Das ist eine Mannschaft, die dieselben Ziele hat wie wir, ganz klar", sagte Heiner Backhaus in einer Medienrunde vor der Partie. Dem 41-Jährigen ist die Bedeutung der Partie klar, für den WSV ist ein Sieg fast Pflicht: "Wenn wir sie schlagen, können ihre Ziele erstmal begraben werden, das ist auch klar. Gerade bei dem Rückstand, den beide auf Bocholt haben."
Einfach wird das für die zuletzt erfolgreichen Aachener nicht. Der Tabellendritte ist nicht erst seit dem Hinspiel zum Saisonstart (1:2). "Dafür müssen wir eine gute Leistung bringen. Es wird ein Top-Regionalligaspiel, mit einem Top-Rahmen. Hoffentlich vor einem Großteil unserer Fans, das ist ja unfassbar wie groß das Interesse aller Aachener ist", freut sich der Cheftrainer auf rund 3000 Aachener in Wuppertal. "Wir müssen - auch dem geschuldet - versuchen, dort alles rauszuholen."
Zuletzt zeigte die Alemannia als eine der formstärksten Mannschaften der Liga, sieben der letzten acht Spiele gewannen die Kaiserstädter. Nur gegen Spitzenreiter 1. FC Bocholt (0:3) zog Aachen den kürzeren.
"Wir sind auf einem guten Weg, das zeigen die Ergebnisse. Natürlich haben wir noch ganz viel Luft nach oben in verschiedenen Bereichen. Wir müssen die Füße am Boden halten, uns auf unsere Leistung konzentrieren und alles rausholen. Nur so ist es möglich gegen Wuppertal zu bestehen. Wenn wir ein Prozent weniger geben als 100, können wir da nichts holen", fordert Backhaus weiter Konzentration ein. Die zuletzt verletzten Ulrich Bapoh und Aaron Herzog haben wieder trainiert und sind Kandidaten für den Kader. Bastian Müller währenddessen wird krankheitsbedingt wohl fehlen.
Das Spiel haben wir in den letzten drei Minuten aus der Hand gegeben. Wir hätten das Spiel eigentlich gewonnen, die Enttäuschung war bei jedem Zuschauer zu sehen, ich selber war auch am Boden zerstört.
Marcel Johnen
Und natürlich kam auch bei Backhaus - damals noch nicht Alemannia-Trainer - das Hinspiel zur Sprache. "Durch die Dramatik am Tivoli am ersten Spieltag ist noch eine Rechnung offen. Das ist uns bewusst, unser Job ist jetzt, alles rauszulassen was in unseren Körpern und Herzen steckt für drei Punkte. Es wird wahnsinnig schwer", erklärt der Chefcoach.
Auch sein Torhüter will dem WSV das dramatische 1:2 in der Nachspielzeit zum Saisonauftakt heimzahlen. "Das Spiel haben wir in den letzten drei Minuten aus der Hand gegeben. Wir hätten das Spiel eigentlich gewonnen, die Enttäuschung war bei jedem Zuschauer zu sehen, ich selber war auch am Boden zerstört", erklärte Alemannia-Schlussmann Marcel Johnen. Umso glücklicher und stolz bin ich, dass wir Schwung mitgenommen haben und vor Wuppertal stehen."
Nun soll gegen den WSV die Revanche gelingen und Spitzenreiter Bocholt nicht aus den Augen verloren werden. "Wenn man sieht was hier abgeht, das ist komplette Leidenschaft, was auch der Trainer abverlangt", beschreibt Johnen. Einen Leckerbissen erwartet der Torwart nicht: "Uns ist bewusst, dass es keinen Gaumenschmaus gibt, sondern um Kampf und Einsatz gehen wird."