Es waren unschöne Bilder, die am Ende des Spiels zwischen der U23 des FC Schalke 04 und dem 1. FC Bocholt (2:5) im Kopf bleiben. Während sich das Parkstadion aufgrund der eine gute Minute vor dem regulären Spielende ausgesprochenen Unwetterwarnung rasch leerte, ließ Schiedsrichter Ivan Mrkalj mehr als vier Minuten nachspielen.
Währenddessen ignorierte ein kleiner Teil der Bocholter Fans siegestrunken alle Warnungen. "Es geht auch um versicherungsrechtliche Dinge", mahnte der Stadionsprecher vergeblich. Dass sich nach dem späten Abpfiff und dem sicher verdienten 5:2-Sieg der Bocholter auch noch Teile der Mannschaft an den Zaun locken ließen, um mit den Fans zu feiern, statt auf schnellstem Weg die Kabinen aufzusuchen, machte die Sache nicht besser.
Auch Schalkes Trainer Jakob Fimpel war von der Nachspielzeit nicht begeistert. Grundsätzlich hätte man bei dem Spielstand das Spiel früher abpfeifen können. "Ich habe das auch dem Schiedsrichter angeboten", sagte Fimpel nach dem Spiel. "Ich bin auch schon zu Dietmar Hirsch gegangen und habe ihm zum Sieg gratuliert. Dementsprechend war das schon unnötig, weil es natürlich auch eine Gefahr war." Sein Fazit: "Gerade jetzt, wo wir eine Gewitterwarnanlage im Parkstadion haben, hätte man das Ganze umgehen können."
Die Rote Karte gegen Grace Bokake kurz vor der Halbzeit sei der Knackpunkt des Spiels gewesen. S04 sei nach dem 1:1 durch Nachwuchsprofi Keke Topp gerade besser ins Spiel gekommen. Bocholt, das bereits der Schalker Profi-Mannschaft in der Vorbereitung ein 2:2 abgetrotzt hatte, sei sehr effektiv und clever gewesen und habe immer im richtigen Moment die Tore erzielt. Seiner Mannschaft habe etwas die Körperlichkeit gefehlt, meinte Fimpel.
Somit grüßt die U23 des FC Schalke 04 nach dem ersten Spieltag wie die Profis vom Tabellenende. Bocholt dagegen darf sich mindestens für eine Nacht Tabellenführer der Regionalliga West nennen.