Nach dem größeren Umbruch vor einem Jahr musste Fortuna Köln auch in diesem Sommer einen personellen Aderlass hinnehmen. Mit Lars Lokotsch, Sascha Marquet und Dustin Willms haben die drei besten Offensivspieler der Vorsaison die Südstadt verlassen - das Trio war für 35 von 48 Saisontore des SC verantwortlich.
Wie die Kölner diese Verluste kompensieren wollen? "Wir haben den schon im letzten Jahr eingeschlagenen Weg fortgesetzt und wollen erneut jungen Spielern das Vertrauen schenken", erklärt Sportdirektor Matthias Mink gegenüber RS.
Vom 1. FC Saarbrücken kam Justin Steinkötter (23), vom TSV Steinbach Danny Breitfelder (26), vom Berliner AK Joel Vieting. Dazu hat Fortuna die beiden Lippstädter Henri Matter (22) und Marvin Mika (22) unter Vertrag genommen.
Laut Mink "alles Spieler, die in ihrer Entwicklung noch nicht am Ende sind. Wir wollen ihnen helfen, ihr Potenzial weiter auszuschöpfen." Wobei der 55 Jahre alte Ex-Profi weiß: "Das benötigt Zeit - die bekommen die Jungs aber auch."
Fortuna Köln: Transfers im Überblick
Zugänge: Justin Steinkötter (1. FC Saarbrücken), Henri Matter, Marvin Mika (SV Lippstadt), Danny Breitfelder (TSV Steinbach), Tim Brdaric (Wattenscheid 09), Joel Vieting (Berliner AK), Lennart Winkler (SV Straelen), Waiss Ezami (eigene U19)
Abgänge: Lars Lokotsch (SC Verl), Sascha Marquet, Dustin Willms, Jan-Luca Rumpf (alle Alemannia Aachen), Jean-Marie Nadjombe (FSV Mainz II), Jan Wellers (1. FC Bocholt), Jules Schwadorf (Karriereende), Kai Försterling, Hannes Kramp (alle Ziel unbekannt)
Denn während Klubs wie Wuppertal, Aachen, Oberhausen oder Rödinghausen mit teils prominenten Neuzugängen für Aufsehen sorgten, definiere man sich in der Domstadt nicht mehr darüber, "die Besten der Besten" zu holen, so Mink.
Große Namen "tun der Liga grundsätzlich gut"
Die Transferaktivitäten der Konkurrenz habe man natürlich beobachtet. Bewerten will der Fortuna-Sportdirektor sie nicht. Er findet aber: "Solche großen Namen tun der Liga grundsätzlich gut. Das sorgt für ein höheres öffentliches Interesse an der Liga und bringt womöglich positive Effekte wie einen größeren Zuschauerzuspruch."
Über den können sich die Kölner am Freitag vermutlich auch freuen. Zur Generalprobe kommt der 1. FC Köln ins Südstadion, ehe am kommenden Dienstag (1. August, 19 Uhr) der Saisonauftakt gegen die zweite Mannschaft des FC ansteht.
"Wir sind gerüstet nach guten Tests gegen starke Teams wie Regensburg (1:2), Duisburg (0:1) oder FSV Frankfurt (4:1) und einem guten Trainingslager", sagt Mink. Ein konkretes tabellarisches Ziel will er nicht ausgeben. Wichtig werde sein, "dass wir die Neuzugänge schnell in unser Spiel integrieren. Wir wollen gut Fuß fassen in der neuen Saison."
Nach insgesamt sieben Neuzugängen und neun Abgängen will der 156-fache Zweitliga-Profi weitere Transfers nicht ausschließen. Es gelte abzuwarten, wie die ersten Spieltage laufen, ob es Verletzungen gibt und wie sich der Markt verhält.
Wohl keine Optionen für den Saisonstart sind Neu-Abwehrmann Tim Brdaric und Leon Demaj, der die vergangene Saison aufgrund eines Kreuzbandrisses verpasste. Das Duo soll aber zeitnah wieder ins Training einsteigen.