Na, wer erinnert sich daran, von welchem Verein der SV Rödinghausen einen Mann namens Marius Bülter verpflichtete? SuS Neuenkirchen ist die richtige Antwort. Das werden wohl die Wenigsten noch wissen.
Vier Jahre - 2014 bis 2018 - spielte der heutige Profi des FC Schalke 04 beim SV Rödinghausen, bevor er über den 1. FC Magdeburg und 1. FC Union Berlin auf Schalke landete. Mittlerweile blickt der 29-jährige Bülter auf 80 Bundesliga-Einsätze zurück.
Von solch einer Karriere träumt auch Ramien Safi. Er steht noch am Anfang dieses Weges. Im vergangenen Sommer wechselte er vom Brinkumer SV nach Rödinghausen und spielt erstmals unter Profibedingungen. Alexander Müller, SVR-Sportchef, hatte das Auge für Safi und verpflichtete ihn.
"Ich habe beim SV Rödinghausen bereits unvergessliche Momente erlebt. Der Start für mich in eine völlig neue Fußball-Welt lief besser als gedacht. Ich wurde im ersten Spiel gegen die U21 des 1. FC Köln eingewechselt, durfte 30 Minuten spielen und habe sogar ein Tor erzielt. Das war für mich der bisher schönste Moment", erzählt Rami. Der Afghane steht mittlerweile bei 23 Einsätzen, vier Treffern und zwei Vorlagen. Zuletzt durfte er sich auch immer wieder mal von Beginn an beweisen.
Trainer Carsten Rump lobt den 23-jährigen Offensivspieler gegenüber RevierSport: "Ramien ist ein guter Mensch und Typ. Er ist sehr demütig, weiß, wo er herkommt. Seine Einstellung ist top. So macht eine Zusammenarbeit mit einem Spieler immer viel Spaß. Aber klar: Er hat auch ein bisschen gebraucht, um hier anzukommen. Denn vorher hat er nicht unter professionellen Bedingungen gearbeitet. Er hat einen großen Schritt nach vorne gemacht."
Das Lob kann Safi an den Fußballlehrer Rump, der als "Vulkan" bekannt ist, nur zurückgeben. Safi sagt: "Ich habe bereits viel von dem gesamten Trainer-Team lernen dürfen. Am liebsten hätte unser Coach mit uns auf dem Platz gestanden, das merkt man vor allem in den Kabinenansprachen. Er schafft es immer wieder alles von seinen Spielern abzuverlangen. Ich bin einfach nur dankbar, dass ich immer wieder die Möglichkeit bekomme, auf dem Platz Gas zu geben."
Kein Wunder, dass man in Rödinghausen mit dem fleißigen Safi gerne weiter zusammenarbeiten würde. Rump rät dem Senkrechtstarter zu einem Verbleib und betont, dass eine weitere Saison in Rödinghausen Safis Entwicklung sehr gut tun würde.
Ob Safi, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, eine weitere Saison für die Ostwestfalen spielen wird, steht indes noch nicht fest. Der in Groningen geborene Safi, der auch die niederländische Staatsbürgerschaft besitzt, erklärt: "Ich kann mir sehr gut vorstellen, zu bleiben. Ich bin Rödinghausen sehr dankbar, dass ich hier spielen darf. Mein Vertrag läuft bis Juni dieses Jahres und die Gespräche laufen bereits."
Safi ist für Rödinghausen auch als Mannschaftsspieler ein wertvoller Faktor. Denn über seinem persönlichen Profitraum stellt er immer die Mannschaft in den Vordergrund. Safi betont: "Es geht mir vor allem um den Erfolg mit der Mannschaft. Mit Scorerpunkten will ich dazu beitragen, dass wir als Team unsere Ziele erreichen. Natürlich ist es schön, wenn am Ende mehr Tore und Vorlagen auf dem Konto stehen, aber darüber mache ich mir keine Gedanken."