Seit seiner Amtsübernahme im Oktober 2022 fuhr UEFA-A-Lizenzinhaber Helge Hohl mit der Alemannia Aachen sechs Siege in neun Partien ein. In den drei weiteren Spielen, in denen der 31-Jährige an der Seitenlinie stand, sprangen gegen Schalke II, Kaan-Marienborn und Düren immerhin Punkteteilungen heraus. Mit dieser sensationellen Ausbeute im Rücken konnte Hohl die Reise nach Münster also als jemand antreten, dem Verlieren buchstäblich ein Fremdwort ist.
Am Sonntagnachmittag wurde der gebürtige Bonner dann aber auf bitterste Art und Weise auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Denn mit dem klaren 0:4 gegen den Tabellenführer von der Hammer Straße riss die beachtliche Startserie von Hohl mit einem echten Paukenschlag.
Und: Die vier Gegentore waren nicht nur gleichbedeutend mit seiner ersten Pflichtspielniederlage als Alemanne, sondern begruben die minimalen Hoffnungen auf einen Aachener Aufstieg wohl endgültig. Auf der Medienrunde nach der Premieren-Niederlage machte Hohl jedenfalls keinen Hehl daraus, dass das Thema Titelrennen für ihn abgehakt ist.
„Die Kulisse hat mit der vierten Liga nicht viel zu tun.“
Sascha Hildmann
Elf Punkte Rückstand auf den SCP – bei einer mehr ausgetragenen Partie – sprechen Bände und dürften den jungen Trainer in seiner Annahme durchaus bestätigen. Auch deshalb wünschte Hohl den Adlerträgern „alles Gute im Aufstiegsrennen“, das in seinen Augen nur noch eine Mannschaft spannend machen kann. Auf die Frage, ob es einen Klub gebe, der Münster auf dem Weg zur Meisterschaft noch stoppen kann, antwortete er kurz und knapp: „Höchstens Wuppertal“.
Weil Aachen und jenes Wuppertal am kommenden Samstag im direkten Duell aufeinandertreffen, kann die Hohl-Elf das Geschehen an der Tabellenspitze gewissermaßen aber doch noch beeinflussen. Und das womöglich sogar zugunsten des SCP.
Während Münster so weit aber noch gar nicht denken will und nach wie vor demütig von Spiel zu Spiel zu blickt, attestierte Trainer Sascha Hildmann dem schwarz-weiß-grünen Anhang nach dem 4:0-Kantersieg aber bereits Profitauglichkeit. „Die Kulisse hat mit der vierten Liga nicht viel zu tun“, schwärmte der Ex-Lauterer – der gegen ein sportliches Kräftemessen im Drittliga-Geschäft sicherlich nichts einzuwenden hätte.