Im letzten Spiel vor der Winterpause haben die Comeback-Könige der SG Wattenscheid 09 nochmal ein neues Kapitel geschrieben und gegen Rot Weiss Ahlen den dritten Sieg nach Rückstand in den vergangenen fünf Partien eingefahren. Dazu das knappe Scheitern am Punktgewinn gegen Tabellenführer Preußen Münster. Zusammenfassend lässt sich sagen: Die SGW lebt wieder!
Angreifer Felix Casalino suchte nach einer Erklärung für die Achterbahnfahrten der letzten Wochen: "Es ist ganz schwer zu sagen, warum wir unsere Leistung erst in der zweiten Hälfte auf den Platz bringen. Wenn wir wüssten woran es liegt, dann würden wir es abstellen. Wichtiger ist aber, dass wir viel stärker zurückkommen. Wir können ja dann nicht nur ein Unentschieden holen, sondern ziehen die Partien komplett auf unsere Seite. Wir haben die Moral. Wir fighten bis zum Schluss. Das ist eine brutale Qualität.“
Die Lohrheide-Kicker erwischten nach dem Aufstieg keinen guten Start in die Regionalliga, wurden zwischenzeitlich schon abgeschrieben und vorzeitig für abgestiegen erklärt. Zum Ende der Hinrunde stieg die Formkurve jedoch immer weiter an, sodass das rettende Ufer nun wieder in Sichtweite ist. Casalino analysierte: „Das ist mein erstes Regionalliga-Jahr. Ich kann bestätigen, dass man erstmal in so einem Wettbewerb ankommen muss. Das ist schon ein anderes Kaliber als Oberliga. Ich würde sagen, dass wir die Kurve bekommen haben und zum Schluss ordentlich Punkte sammeln konnten. Das ist eine gute Ausgangslage.“
Nun steht die Winterpause mit etwa sieben spielfreien Wochen vor der Tür. Angesichts der jüngst positiven Resultate der SG Wattenscheid ist die Frage berechtigt, ob die Schwarz-Weißen die Auszeit überhaupt herbeisehnen. Einerseits hätte Casalino „auf den Lauf bezogen schon einfach gerne weitergespielt“, andererseits benötige er die Auszeit. Der Tank sei leer: „Durch den Aufstieg aus der Oberliga hatten wir eine extrem kurze Sommerpause von nur drei Wochen. Ich persönlich merke, dass ich jetzt kaputt bin. Körperlich wird es jedem guttun mal runterzufahren, die Beine hochzulegen und dann mit gesammelten Kräften in die Restserie zu starten.“
Für den jungen Mittelstürmer persönlich verlief die Saison bislang durchwachsen. Einst war er in der Oberliga als personifizierte SG-Tormaschine gefürchtet, nun sind andere Spielertypen wie der pfeilschnelle Kim Sané oder der kräftige Dennis Knabe-Lerche eher gefragt. Casalino gilt als Joker, kommt nur auf knapp 435 Minuten Spielzeit.
Obwohl der 24-Jährige merke, dass auch diese Rolle für das Team von „großer Wichtigkeit“ sei, möchte er im neuen Jahr wieder angreifen und sich für die Wattenscheider Anfangsformation empfehlen: "Im Gegensatz zum letzten Jahr habe ich eine andere Rolle angenommen, stehe nicht so oft in der Startelf. Jeder einzelne Spieler unseres Kaders hilft mit. Ich werde aber natürlich versuchen wieder mehr auf dem Feld zu stehen. Dazu gehört gesund zu bleiben und Gas zu geben.“