Nach einem Eklat während des Regionalliga-Spiels gegen den Bremer SV ist der Trainer und Sportchef Henning Rießelmann beim Viertliga-Aufsteiger TuS Blau-Weiß Lohne von allen Posten zurückgetreten.
"Die Regionalliga ist ein brutal hartes Pflaster, das die volle Aufmerksamkeit und Kraft aller Beteiligten und vor allem die des Trainers erfordert", wird der 40-Jährige am Dienstag auf der Internetseite des Vereins zitiert. "Leider bin ich an einem Punkt angekommen, an dem mir die Freude und einfach auch die Motivation fehlt, diesen Riesenaufwand mit voller Überzeugung weiterzubetreiben. Die letzten Tage haben mich insgesamt sehr nachdenklich gestimmt. Aus diesen Gründen habe ich mich persönlich dazu entschlossen, mein Traineramt und das Amt des Sportlichen Leiters sofort zur Verfügung zu stellen."
Das Sportgericht des Norddeutschen Fußball-Verbandes hatte Rießelmann zuvor wegen einer diskriminierenden Äußerung über die Bremer Mannschaft für fünf Spiele gesperrt. Der Schiedsrichter hatte dem Trainer umgehend die Rote Karte gezeigt und einen Sonderbericht verfasst. Nach Angaben der Bremer Verantwortlichen habe sich Rießelmann noch im Stadion und später auch schriftlich für seine Beleidigung entschuldigt. Das wirkte sich bei der Sportgerichtsverhandlung strafmildernd aus.
Rießelmann betreibt im Hauptberuf eine Agentur, die für zahlreiche Profiklubs unter anderem Trainingslager, Testspiele und Vorbereitungsturniere organisiert. Blau-Weiß Lohne führte er zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in die Regionalliga und dazu auch noch in den DFB-Pokal - in der ersten Runde verloren die Niedersachsen im August mit 0:4 gegen den Bundesligisten FC Augsburg.
Im Januar 2022 bestritt der Klub ein Testspiel gegen Rot-Weiss Essen und unterlag dem späteren Aufsteiger über 4x30 Minuten ebenfalls mit 0:4. fn mit dpa