Klassenerhalt am letzten Spieltag, eigene Vertragsverlängerung, Saisonstart mit drei Siegen: Für Trainer Felix Bechtold vom Regionalligisten SV Lippstadt 08 gab es viele Gründe, den Sommer zu genießen. „Für mich war es ein bisschen zu stressig, es war keine Zeit für Urlaub“, blickte Bechtold selbst auf den Sommer zurück. „Ein Umbruch bedeutet immer auch, dass es viel zu tun gibt.“ Nach drei Auftakterfolgen setzte es am Wochenende gegen Aufsteiger Kaan-Marienborn (1:4) die erste Niederlage.
Dennoch ist Bechtold, einer der dienstältesten Regionalliga-Trainer, weiter sehr zufrieden mit dem Saisonstart. „Wir haben gerade in den ersten drei Spielen defensiv sehr gut gestanden, das ist auch immer die Basis für ein gutes Spiel nach vorne. Die vielen Komplimente bislang gab es nicht nur so“, analysierte der Lippstädter Trainer, dessen Mannschaft gegen den neuen Tabellenführer das dritte Spiel in sechs Tagen bestreiten musste.
Das bewegt auch Bechtold zur Kritik. „Ich muss auch sagen, eine Englische Woche so früh in den August zu legen ist für Vereine wie uns ein bisschen viel“, beschwerte sich der 31-Jährige über den straffen Zeitplan seiner Mannschaft. Auch Rödinghausen-Trainer Carsten Rump hatte sich über die hohe Belastung zum Saisonstart beschwert. „Gerade eine junge Mannschaft wie unsere zeigt dann wie gegen Kaan-Marienborn ein ganz anderes Gesicht. Drei Spiele in sechs Tagen steckt keine Mannschaft einfach weg ohne Qualitätsunterschiede in den Partien. Insofern ärgert mich diese Ansetzung.“
Auch für den Gegner stand übrigens eine Englische Woche auf dem Programm, Kaan-Marienborn hatte unter der Woche den SV Straelen 1:0 geschlagen. „Wir haben gegen eine wirklich gute, reife Mannschaft gespielt, die mit der Belastung deutlich besser umgehen konnte“, zollte Bechtold dem Aufsteiger aus Westfalen seinen Respekt und beschrieb die Unterschiede zu seiner Mannschaft. „Da müssen sich meine Spieler noch hin entwickeln, durch solche Spiele lernst du. Ich wünschte, die Jungs hätten mehr Luft gehabt, denn sie wollen in jedes Spiel alles reinwerfen, das war nicht möglich.“
Vor dem nächsten Liga-Duell muss der SVL erstmal die nächste Englische Woche absolvieren, am Mittwoch (17. August, 19.30 Uhr) ist Lippstadt zu Gast beim SV Rödinghausen. Am Samstag darauf heißt der Gegner dann Rot-Weiß Oberhausen. „RWO ist ein sehr robuster Gegner. Sie konnten im Sommer ihren Kern halten, haben sich punktuell verstärkt und gehen den Weg mit einigen jungen und unerfahrenen Regionalliga-Spielern“, schätzt Bechtold die Kleeblätter stark ein. „Sie sind eine Top-Mannschaft und möchten auf die Leistung gegen Köln bestimmt zu Hause eine Reaktion zeigen. Da wird mein Kollege Mike Terranova schon richtige Ansätze finden, und darauf bereiten wir uns gut vor.“