Viele neue Gesichter bei Fortuna Köln. Mit neuem Trainer und zahlreichen Neuzugängen startet der Verein am kommenden Wochenende in die Saison der Regionalliga West. Die Sportliche Leitung liegt seit April dieses Jahres in den Händen von Matthias Mink, der vor Beginn der Spielzeit ein positives Zwischenfazit ziehen kann. "Wir haben den Umbruch ganz gut bewältigt bekommen", zeigt sich Mink mit dem aktuell bestehenden Kader zufrieden, der Neu-Trainer Markus von Ahlen zur Verfügung steht. "Im Zuge der Vorbereitung haben wir auch schon eine gewisse Qualität nachgewiesen und sind guten Mutes, dass die Truppe weiter zusammenwächst." Und das wird auch nötig sein, um die schmerzhaften Abgänge einiger Leistungsträger kompensieren zu können (s. Infobox).
Zugänge: Lars Lokotsch (FSV Zwickau), Jules Schwadorf (Preußen Münster), Serkan Göcer (FC Homburg 08), Angelo Langer (SV Rödinghausen), Finn Bauens, Gianluis Di Fine, Tariq-Emad Suleiman, Younes Derbali (alle eigene U19), Dustin Willms (FSV Zwickau), Jonas Scholz (FC Homburg), Jan Wellers (VfB Homberg)
Abgänge: Seymour Fünger (Hallescher FC), Jannik Löhden (VfB Lübeck), Suheyel Najar (SV Wehen Wiesbaden), Sören Dieckmann (TSG Hoffenheim II), Dimitry Imbongo (Alemannia Aachen), Andre Dej (Rot Weiss Ahlen), Francis Ubabuike (SV Straelen), Pascal Itter (Rot Weiss Ahlen), Nico Brandenburger (1. FC Kaan-Marienborn), Mike Owusu, Dan-Patrick Poggenberg, Albin Thaqi, Ismail Harnafi, Batuhan Özden (alle Ziel unbekannt)
Mit Jannik Löhden zog es den Kapitän und Abwehrchef der vergangenen Saison zurück in seine norddeutsche Heimat zum VfB Lübeck. Doch auch in der Offensive sind große Fußstapfen zu füllen: Mit Suheyel Najars Wechsel zum Drittligisten SV Wehen Wiesbaden hat der beste Scorer die Fortuna verlassen. Acht Tore und 20 Torvorlagen gilt es in der kommenden Saison auf andere Schultern zu verteilen.
Topscorer im Kollektiv ersetzen
Mink versucht daher, am Najar-Abgang auch etwas Positives zu finden: "Letztlich gibst du dadurch anderen Spielern die Chance, sich besser zu entfalten, wenn so eine Größe weg ist. Gleichzeitig musst du es im Zweifel über die Gruppe kompensieren." Dafür seien einige Spieler verpflichtet worden, denen Mink ebenfalls eine hohe Qualität attestiert. "Ob sie dann Eins-zu-Eins in die Rolle von 'Su' Najar treten können, ist eine andere Geschichte, aber auch gar nicht zwingend notwendig."
Generell möchte sich der ehemalige Profi vor der Saison nicht auf Spekulationen einlassen. "Das ist ja immer so eine Sache im Fußball: In die Glaskugel kann man nicht schauen. Also man kann schon reinschauen, aber letztlich sieht man nichts darin." Ebenso hält es der Sportliche Leiter mit der Formulierung eines Saisonziels für die Kölner.
Kein klares Saisonziel
"Wir müssen schauen, dass wir einen ordentlichen Saisonstart hinlegen", will Mink sich nicht auf bestimmte Tabellenplätze versteifen. "Der große Umbruch birgt Chancen, aber gleichzeitig auch Risiken." Erst im Laufe der Saison würden dann gemeinsam mit der Mannschaft Ziele definiert werden.
"Aktuell ist das Bestreben, den Entwicklungsprozess positiv einzuläuten - das sollte jetzt vordergründig behandelt werden", gibt Mink die Marschroute der Fortuna vor. Daher sei es wichtig, dass die Mannschaft in den nächsten Wochen die ersten Schritte gemeinsam gehe.
Die Saison beginnt für die Kölner mit vermeintlich leichteren Aufgaben: Zuhause im Südstadion wird der SV Lippstadt 08 zu Gast sein (Samstag, 23. Juli, 14 Uhr), eine Woche später wartet Rot Weiss Ahlen (30. Juli, 14 Uhr). Dann wird sich zeigen, wie weit Fortuna Köln mit dem Umbruch tatsächlich schon ist.