Nach über 14 Jahren als Profifußballer beendete Kevin Grund im Sommer 2021 seine professionelle Laufbahn und verließ Rot-Weiss Essen in Richtung 1. FC Bocholt.
Grund hatte es als RWE-Profi nicht geschafft, sich seinen großen Traum zu verwirklichen: den Drittliga-Aufstieg. Doch als Fan war er am 14. Mai 2022 dabei.
Mit Frau Katharina sowie den Söhnen Bailey und Blake war die Grund-Familie beim Aufstieg von Rot-Weiss Essen im Stadion an der Hafenstraße. RevierSport hat mit dem Rekordspieler des frischgebackenen Aufsteigers gesprochen.
Kevin Grund, wie haben Sie den Aufstieg von Rot-Weiss Essen erlebt?
"Wir waren mit der ganzen Familie im Stadion. Meine Frau und unsere Söhne haben so mitgefiebert wie ich und die wahnsinnigen 16650 Fans. Es war unglaublich. Endlich ist der ersehnte Aufstieg da. Es hat mich wirklich gefreut. Für den Verein, für die Fans, die so lange gewartet haben. Jetzt hat sich der Drittliga-Traum erfüllt. Ich gönne es den Menschen, dem Klub Rot-Weiss Essen vom ganzen Herzen."
Sie haben es auch als Spieler jahrelang versucht mit RWE hochzukommen. Haben Sie sich am Samstag vielleicht einen Augenblick erwischt, in dem Sie ein wenig neidisch auf die RWE-Spieler schauten?
Diese Frage wurde mir öfters gestellt und ich muss ehrlich sagen: Nein! Ich habe mich da in keinem Moment bei erwischt. So ein Typ bin ich einfach nicht. Ich freue mich einfach für Rot-Weiss Essen. Ich bin stolz darauf, dass ich so viele Jahre das Trikot dieses Vereins tragen durfte. RWE gehört nach ganz oben. Der Fußball lebt von solchen Klubs. Auch, wenn die RWE-Fans das nicht gerne hören werden: auch der Schalke-Aufstieg hat mich gefreut. Denn eine Saison ohne das Revierderby ist doch auch komisch. Schalke gehört in die Bundesliga, genau so wie Essen eben nicht in die Regionalliga. Derby gegen Dortmund. Guck dir das doch mal, was da bei beiden Vereinen abging: das ist Fußball!
Ich habe schon immer gesagt: Nach einem Aufstieg ist alles möglich. Diesen Verein kann man auf Strecke nicht aufhalten.
Kevin Grund
Was kann Rot-Weiss Essen in der 3. Liga reißen?
Ich habe schon immer gesagt: Nach einem Aufstieg ist alles möglich. Diesen Verein kann man auf Strecke nicht aufhalten. Trotzdem muss man demütig bleiben und auch in die neue Saison gehen. Aber ich bin mir sicher, dass RWE mit dieser Euphorie im Rücken nichts mit dem Abstieg zu tun haben wird. Ein guter Mittelfeldplatz, mit Tendenz nach oben ist sicherlich für Rot-Weiss drin. Ich freue mich schon jetzt auf die Spiele.
Und Sie werden dann mit Bocholt in der nächsten Spielzeit in der Regionalliga spielen?
(lacht). Das wäre schön. Mein Wunsch war am Anfang der Saison, das beide Vereine den Aufstieg schaffen. RWE hat es gespackt. Wir sind vier Spiele vor Schluss vier Punkte vorne. Aber Velbert kann mit einem Sieg im Nachholspiel auf einen Zähler drankommen. Es wäre natürlich mega geil, wenn wir es am Ende schaffen.