Am 19. April 2022 war es, als Rot-Weiss Essen seine Nummer eins und seinen Kapitän Daniel Davari suspendierte. Dem 34-Jährigen, dessen Vertrag am 30. Juni 2022 bei RWE endet, wurde von Seiten des Vereins "unprofessionelles Verhalten" vorgeworfen, nachdem er seinen Stammplatz an Jakob Golz (23) verloren hatte.
Der ehemalige Bundesliga-Torwart und WM-Teilnehmer mit dem Iran hat nun Stellung zu seinem Aus an der Hafenstraße bezogen. Davari habe sich vor allem über den Zeitpunkt seiner Suspendierung gewundert, wie er im Gespräch mit dieser Redaktion betont: "Der Zeitpunkt, die Gespräche und die Kommunikation mit dem Trainer haben mich sehr überrascht. Vor dem Gladbach-II-Spiel wurde mit mir intensiv gesprochen, auch über mein Kapitänsamt und meine Vertragssituation. Dann war ich plötzlich raus. Ich weiß aber auch wie das Geschäft funktioniert. Die Sinne mussten in dieser Saisonphase geschärft werden."
Der erfahrene RWE-Torwart könne die Entscheidung der Essener Verantwortlichen nicht nachvollziehen. Aus der Mannschaft habe er nach seinem Rauswurf viel Zuspruch erhalten. "Aus meiner Sicht haben mir viele Jungs aus der Mannschaft bestätigt, dass ich mich korrekt verhalten habe. Das hat gut getan und ist mir wichtig", sagt Davari, der RWE in Sachen Kommunikation eine fehlende Linie vorwirft: "Erst habe ich gelesen, dass ich die Entscheidung professionell aufgenommen habe, wenige Tage später wurde das revidiert und gesagt, dass ich es nicht professionell aufgenommen habe."
Davari ist nach Marco Kehl-Gomez und Dennis Grote der dritte Kapitän, der den Verein im Unfrieden verlassen wird. Denn klar dürfte sein, dass Davari für die Bergeborbecker nicht mehr auflaufen wird. Der Torwart sieht die Schuld nicht alleine bei den Spielern. "Fakt ist, dass immer zwei Seiten dazugehören. Es ist immer einfach, die Spieler verantwortlich zu machen. Die Fans kennen leider oft nur eine Meinung, meistens die des Vereins. Ich sehe es aber anders. Und viele Spieler ebenfalls. So war das schon im Fall von Dennis Grote. Aus meiner Sicht waren viele Spieler im Winter für eine Wiedereingliederung von Dennis Grote. Es wurden viele Dinge gesagt und geschrieben, die aus meiner Sicht nicht der Wahrheit entsprachen."
Das gesamte Interview mit Daniel Davari lesen Sie hier bei den WAZ-Kollegen.