Rot-Weiss Essen reist am Freitag als beste Auswärtsmannschaft der Regionalliga West zum Duell bei den Sportfreunden Lotte. Dass RWE mit 36 Punkten nach 17 Auswärtspartien die meisten Zähler aller Teams in der Fremde geholt hat, ist durch die Ergebnisse der vergangenen Wochen etwas in Vergessenheit geraten.
Denn: Von den jüngsten fünf Gastspielen konnten die Essener nur einmal den Platz als Gewinner verlassen, beim 1:0-Erfolg in Wiedenbrück (26. März). Ansonsten gab es in Köln (3:3), Oberhausen (1:1) und Aachen (1:1) drei nicht zufriedenstellende Unentschieden sowie die 0:2-Niederlage in Ahlen.
Eine Sache ist klar: RWE muss die Grundtugenden auf den Platz bringen, um am Lotter Kreuz den elften Auswärtssieg in dieser Saison einzufahren. Die Mannschaft von Trainer Christian Neidhart ist den abstiegsbedrohten Hausherren spielerisch deutlich überlegen. Mit der richtigen Einstellung ist der Titelanwärter klarer Favorit auf den Dreier.
Der Essener Coach gibt ein deutliches Ziel vor: "Wenn du aufsteigen willst, musst du in Lotte gewinnen. Das gute Spiel gegen Lippstadt sollte so viel Auftrieb geben, dass wir mit vielen Auswärtsfans in Lotte von Anfang an klar zeigen, wer hier das Spiel gewinnen will. Diese Erwartung habe ich an unsere Mannschaft."
Begeisterung, Spielfreude, Laufbereitschaft, Zweikampfverhalten, Mut – das ist der Schlüssel.
Christian Neidhart.
Essen wird bei diesem Vorhaben von einer vierstelligen Anzahl an Gästefans begleitet, noch sind allerdings Tickets erhältlich. Für Neidhart ist es ein Heimspiel. Der Fußballlehrer wohnt fast am Stadion und hat sich bereits viele Spiele des Gegners angeschaut. In Lotte hofft der 53-Jährige auf eine Bestätigung der Leistung aus dem 4:0-Sieg gegen Lippstadt am Dienstag: "Begeisterung, Spielfreude, Laufbereitschaft, Zweikampfverhalten, Mut – das ist der Schlüssel. Die Jungs sind gegen Lippstadt gut mit der Drucksituation umgegangen und haben genau das gemacht, was jeder von uns in der aktuellen Situation erwartet. Wir müssen unseren Beitrag leisten, damit auf den Rängen eine gute Stimmung herrscht. Dafür sind wir verantwortlich."
Bei der Personalsituation gibt es noch mehrere Fragezeichen. "Cedric Harenbrock ist mit einer leichten Verletzung vom Platz gegangen. Er hat einen Schlag auf die Achillessehne bekommen, wird aber am Donnerstag mittrainieren. Ähnlich sieht es bei Erolind Krasniqi aus, der noch Probleme mit dem Hüftbeuger hat. Das müssen wir nach dem Training neu bewerten. Bei Felix Bastians war die Info unserer Physio-Abteilung, dass er auch mittrainieren kann", erklärte Neidhart.
José-Enrique Ríos Alonso (Corona) absolvierte am Mittwoch alle medizinischen Checks erfolgreich, er könnte wieder eine Option für das Aufgebot sein.