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RWE-Kommentar
Blutleer - wer so spielt, der muss sich Pfiffe gefallen lassen

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RWE-Kommentar: Blutleer - wer so spielt, der muss sich Pfiffe gefallen lassen
Foto: Thorsten Tillmann
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Die finale Phase in der Regionalliga und Rot-Weiss Essen wirft zahlreiche Fragen auf. Ein Kommentar.

Was für eine verrückte Regionalliga-Saison. Im letzten Jahr war Rot-Weiss Essen bärenstark, scheiterte letztendlich nur am überragenden Auftritt von Borussia Dortmund II. Auch in diesem Jahr legte RWE lange Zeit eine blitzsaubere Saison hin. Nach 33 gespielten Partien hatte RWE im letzten Jahr - genau wie jetzt - 72 Zähler.

Trotzdem ist das Gefühl ein anderes. Und das, obwohl RWE "nur" zwei Zähler hinter Preußen Münster liegt. Vor einem Jahr waren es bei einem Spiel weniger neun auf den BVB.


Es ist also weiter alles möglich für RWE. Und es ist tatsächlich so kurios, dass Essen trotz der schlechten Stimmung bereits Dienstag wieder Erster sein kann. Bei einem Heimsieg gegen Lippstadt und einem Patzer von Münster gegen Fortuna Köln. Was sich in den letzten Wochen geändert hat. Man glaubt irgendwie nicht dran. Und offenbar scheint das derzeit auch für die Mannschaft zu gelten.

Wo vor einigen Wochen noch der Glaube war, die stochern das Ding schon am Ende rein, steht jetzt das Gefühl, die verspielen das am Ende noch - so wie in der Vergangenheit.

Und auch die Mannschaft scheint irgendwo zwischen Ahlen (23. März) und Gladbach II etwas verloren zu haben. Vielleicht schon vorher, doch knappe Siege übertünchten vielleicht das eine oder andere Problem. Seitdem verschärfte sich schleichend ein negativer Prozess, der im Heimspiel gegen Gladbach II gipfelte. Fehlende Kraft? Fehlende Persönlichkeiten? Fehlende Alternativen in dem eigentlich breiten Kader? Zu viel Druck, mit dem die Mannschaft nicht umgehen kann?

Irgendwas muss sein: Anders kann man diesen blutleeren Auftritt gegen Gladbach nicht erklären. Nach zuvor teils tristen Spielen hätte die Elf brennen müssen. Mehr als 10.000 Zuschauer waren da, Münster lieferte eine perfekte Steilvorlage. Das Ergebnis? RWE bekam kein Bein auf den Boden. Und das in so einer Phase, wo jeder Spieler von alleine laufen muss mit Blick auf das große Ziel.

Wer so agiert wie RWE gegen Gladbach, der zündet keinen Funken an

Es kam anders und RWE ist drauf und dran eine lange tolle Saison in den Sand zu setzen. Wenig erinnert derzeit an ein Topteam. Auch der Trainer merkt, dass die Stimmung kippt. Dabei ist es einfach, die Fans zu begeistern. Doch wer so agiert wie RWE gegen Gladbach, der zündet keinen Funken an, der auf die Kulisse überspringt.

Wer so spielt, der muss sich Pfiffe gefallen lassen, der muss auch damit leben, dass auf einmal der bis dato so erfolgreiche Trainer infrage gestellt wird. Denn es war nicht der erste Auftritt, der Fragen aufwirft. Es war nach Ahlen, Fortuna Köln, RWO und Aachen die fünfte Partie in kurzer Zeit, die man so nicht stehen lassen kann. Einmal darf so etwas passieren, vielleicht zwei Mal, aber fünf fragwürdige Spiele in so kurzer Zeit sind dann doch ein wenig zu viel für einen Aufstiegskandidaten.

RWE hat eigentlich alles, was man braucht

Daher kann man nur rätseln, warum die Elf derzeit nur durch die Liga rumpelt. Die Essener haben eigentlich alles in der Mannschaft, was man braucht. Erfahrung (Eisfeld, Bastians, Janjic), einen Toptörjäger mit Simon Engelmann, junge, aufstrebende Spieler, die heiß auf den nächsten Schritt sind sind wie Daniel Heber, Sandro Plechaty oder Isaiah Young, zudem gab es immer wieder die Ansage, dass es mannschaftsintern absolut stimmt. Und trotzdem geht derzeit kollektiv nichts über 90 Minuten.

Klar ist: Die Nervosität wird steigen, in der Mannschaft, bei den Fans, auch bei den Verantwortlichen. Dazu muss man kein Insider sein, denn ein erneuter Nichtaufstieg wäre ein herber Schlag, der einen weiteren Umbau nach sich ziehen würde. Vielleicht ist das auch in den Köpfen der Spieler drin, lähmt sie derzeit in ihrem Tun.

Vielleicht stimmt jetzt das, was ein Verantwortlicher im Laufe der Saison einmal sagte, nämlich das Münster mehr Männerfußball spielt. Auf diesen kommt es in der entscheidenden Phase an. Wille, Zweikämpfe, Kaltschnäuzigkeit, sich gegen Widerstände wehren. Der SCP schafft das ohne zu glänzen, RWE derzeit nicht. Noch sind fünf Spiele für die Wende, sonst kann es ungemütlich in Essen werden.

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Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
14 1. FC Saarbrücken 7 3 2 2 9:6 3 11
15 Waldhof Mannheim 6 3 1 2 10:7 3 10
16 Rot-Weiss Essen 8 3 1 4 11:11 0 10
17 SC Verl 8 2 3 3 7:11 -4 9
18 VfL Osnabrück 7 2 2 3 9:14 -5 8
Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
14 Waldhof Mannheim 8 1 4 3 6:10 -4 7
15 Borussia Dortmund II 7 1 2 4 14:19 -5 5
16 Rot-Weiss Essen 7 1 2 4 9:15 -6 5
17 VfB Stuttgart II 8 1 2 5 4:14 -10 5
18 Hansa Rostock 7 1 1 5 4:11 -7 4

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