Das 0:4 gegen Fortuna Düsseldorfs U23 war offenbar eine Pleite zu viel. Nach sechs sieglosen Regionalliga-Partien zog der FC Schalke 04 die Notbremse und trennte sich am Montag von U23-Trainer Torsten Fröhling. Jakob Fimpel, der Fröhling ohnehin zur neuen Saison beerbt hätte, übernimmt sofort und soll S04 vor dem Niedergang in die Oberliga Westfalen retten. Die Liga, in der Fröhling die Reserve der Knappen im Sommer 2018 übernommen hatte.
Nachdem Schalke damals den Wiederaufstieg in die Regionalliga im ersten Anlauf unter Onur Cinel verpasst hatte, klappte es mit Fröhling prompt - auf eindrucksvolle Weise: Mit 21 Punkten Vorsprung führte der 55-Jährige die Königsblauen zurück in die vierte Liga. Und auch die ersten beiden Regionalliga-Jahre liefen ordentlich. Platz neun, Platz acht - doch in dieser Saison zeigte die Entwicklungskurve wieder in die andere Richtung. Nur ein Zähler trennt S04 nach 30 Spielen von einem Abstiegsplatz.
Die Bilanz von Fröhling nach knapp vier Jahren Schalke II: 1,59 Punkte pro Partie. Ein guter Schnitt, vor allem aufgrund der starken Aufstiegssaison in der Oberliga. Damit lässt der frühere Profi unter anderem seine Vorgänger Bernhard Trares (1,55 Punkte), Onur Cinel (1,48), Oliver Ruhnert (1,41), Michael Boris (1,27) sowie Jürgen Luginger (1,22) hinter sich.
Vier Trainer der U23-Historie schnitten hingegen besser ab. Gerhard Kleppinger belegt mit 1,8 Zählern pro Spiel den vierten Platz. Er stand zwischen 2002 und 2005 an der Seitenlinie, feierte genau wie Fröhling in seiner ersten Saison den Aufstieg - in die damals drittklassige Regionalliga Nord.
Knapp davor steht Kleppingers Nachfolger Mike Büskens. 1,82 Zähler sammelte die Vereinsikone in knapp drei Jahren als Verantwortlicher. Schon als aktiver Spieler ließ Büskens seine Laufbahn in der U23 ausklingen, arbeitete parallel als Assistent. Nach dem Karriereende übernahm er gleich als Cheftrainer. Unter ihm belegte Schalke einmal Platz vier, dann zweimal Platz zwei. Wobei Büskens das Ende der letzten Saison nicht mehr miterlebte. Er wurde - wie derzeit - als Interimscoach bei den Profis gebraucht.
Noch einen Tick erfolgreicher war Klaus Täuber. Von 1995 bis 2005 war er im Amt - kein U23-Trainer blieb je länger. 1,83 Zähler holte Schalke unter dem späteren ETB-Coach - und dreimal die Vizemeisterschaft der früheren Oberliga Westfalen. Der Aufstieg gelang dann ausgerechnet in der Saison nach seinem Abschied.
Ein Punkteschnitt von 2,0 - damit ist Sven Kmetsch nicht zu toppen. Allerdings hat der heute 51-Jährige einen Vorteil gegenüber den anderen Coaches: Seine Zeit als Cheftrainer der U23 dauerte nur vier Partien. Er hatte am Ende der Saison 2007/08 von Büskens übernommen und blieb ungeschlagen.
Die zehn erfolgreichsten Schalker U23-Trainer im Überblick
1. Sven Kmetsch: 2,0 Punkte, April 2008 - Juni 2008
2. Klaus Täuber: 1,83, Juli 1995 - Juni 2002
3. Mike Büskens: 1,82, Juli 2005 - April 2008
4. Gerhard Kleppinger: 1,80, Juli 2002 - Juni 2005
5. Torsten Fröhling: 1,59 Punkte, Juli 2018 - März 2022
6. Bernhard Trares: 1,55 Punkte, Juli 2011 - Juni 2014
7. Onur Cinel: 1,48 Punkte, März 2017 - Juni 2018
8. Oliver Ruhnert: 1,41 Punkte, Mai 2009 - Januar 2010
9. Michael Boris: 1,27 Punkte, Januar 2010 - Juni 2011
10. Jürgen Luginger: 1,22 Punkte, Juli 2004 - März 2017
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