Schockstarre und Wut! So konnte man die Gemütslage der Verantwortlichen des Halleschen FC am Sonntag zusammenfassen. Gerade eben hatte sich der Drittligist Hallescher FC beim Fünftliga-Vertreter Einheit Wernigerode blamiert. Wernigerode düpierte vor 1750 Fans den HFC mit 2:1 und zog damit ins Finale ein. Gegner dort: Der 1. FC Magdeburg, der sich bereits am Freitag gegen BSV Halle-Ammendorf keine Blöße gab und den Landesligisten mit 10:0 abschoss.
Die Pokal-Blamage brachte in Halle ein richtiges Donner-Wetter her. "Die Art und Weise wie wir auftraten, war der Tiefpunkt meiner dreimonatigen Zeit hier. Das werde ich nicht akzeptieren. Es ist deprimierend, dass wir die Chance auf einen Pokalgewinn einfach abgeschenkt haben. Unser Umgangston wird jetzt ein anderer werden", polterte HFC-Trainer Andre Meyer gegenüber der "Bild".
HFC-Boss Jens Rauschenbach war ebenfalls sauer und ließ in der Bild-Zeitung seinem Frust freien Lauf: "Der Auftritt war dem HFC unwürdig. Alle im und um den Verein sind zu Recht enttäuscht. Für uns ist das Spiel doppelt bitter. Zum einen, weil das Ausscheiden für uns als Verein blamabel ist. Zum anderen, weil uns die Einnahmen aus dem DFB-Pokal zusätzliche finanzielle Spielräume für die kommende Spielzeit eröffnet hätten." Der Präsident sagte weiter: "Klar ist, dass die Saison für uns sportlich enttäuschend ist. Das wird Konsequenzen haben. Es gilt nun, so schnell wie möglich den Klassenerhalt zu sichern. Nach dem Pokal-Aus ist für mich aber klar, dass wir Veränderungen in der Mannschaft brauchen. Nun hat jeder Spieler in den verbleibenden acht Saisonspielen die Chance zu zeigen, dass er in der kommenden Saison unbedingt für den HFC spielen will."
Und auch in der 3. Liga sind die Sachsen-Anhalter noch nicht gesichert. Sechs Punkte beträgt der Vorsprung des HFC auf einen Abstiegsplatz.