Nach mehr als 36 Stunden äußert sich Rot Weiss Ahlen zu den unschönen Szenen, die nach dem Schlusspfiff des 3:3-Unentschiedens gegen VfB Homberg ihren Platz hatten.
Zur Erinnerung: Auf dem Weg zur Gästekabine musste die VfB-Mannschaft an vielen Ahlener Fans, die am Bierstand standen, vorbei. Es kam zu Handgreiflichkeiten, wie VfB-Trainer Sunay Acar gegenüber RevierSport am Samstag berichtete.
"Die haben uns versucht mit 80 Mann zu verprügeln. Wir mussten durch die Menschentraube in die Kabine und auf dem Weg haben unser Torwarttrainer Markus auf der Heiden sowie Spieler Yassine Bouchama einige Schrammen abbekommen. Die fünf, sechs Ordner hatten überhaupt nichts im Griff. Sie waren schlichtweg überfordert mit den aggressiven Ahlener Fans. Ich finde es beschämend, dass unsere Sicherheit in diesem Moment nicht gewährleistet war", polterte Acar.
Das wollte am Samstag Dirk Neuhaus gegenüber RevierSport nicht so stehen lassen und interpretierte die Situation anders als die VfB-Verantwortlichen. "Das waren keine 80 Leute. Vielleicht sind da drei oder vier Mann aus der Reihe getanzt und haben einen Homberger Spieler beleidigt. Aber klar: auch drei oder vier sind zu viele. Dafür entschuldigen wir uns auch im Namen von Rot Weiss Ahlen", entgegnete Neuhaus
Am Montag äußert sich Ahlen noch einmal in einer offiziellen Stellungnahme zu den Vorkommnissen.
Die Ahlener Stellungnahme im Wortlaut:
"Aufgrund der von Homberger Seite öffentlich gemachten Darstellung sehen wir uns gezwungen, die uns vorliegenden Informationen im Detail zu schildern. Die Endphase des Regionalligaspiels war dramatisch und von höchsten Emotionen gezeichnet. Auf Homberger Seite löste der aus ihrer Sicht unglückliche Verlust von zwei Punkten bei Spielern und Offiziellen einen erheblichen Frust aus. Dies führte dazu, dass drei bis vier Spieler aus Homberg sich in Wortgefechte mit unseren Fans einließen.
Vor dem Kabineneingang hielten sich zu diesem Zeitpunkt maximal zehn der Fanszene Ahlen zuzuordnenden Personen auf. Unsere Ordnungskräfte versuchten, die Homberger Aktiven möglichst schnell in die Kabine zu geleiten. Leider sind mindestens drei Spieler aus Homberg nicht den Anweisungen der Ordner gefolgt, sondern haben weiterhin die Konfrontation mit den Ahlener Fans gesucht. In der Folge ist es zu gegenseitigen Beleidigungen und Rangeleien gekommen. Mittlerweile hatten sich unser Jugendleiter und unser Fanbetreuer ebenfalls eingeschaltet, um die Situation zu entschärfen. Die dann anwesende Polizei hat auf Nachfrage erklärt, dass sie keine Person benennen kann, die sie aufgrund ihres Verhaltens namentlich erfasst hat. Im Anschluss konnten alle Gäste ohne weitere Aggressionen zu Ihrem Bus gehen und nach Hause fahren.
Um es aber deutlich zu sagen: Rot Weiss Ahlen verurteilt das Verhalten einiger weniger Fans gegenüber unseren Gästen aus Homberg aufs Schärfste, eine persönliche Entschuldigung durch unseren 1. Vorsitzenden, Herrn Dirk Neuhaus war von daher selbstverständlich. Wir bedauern den Vorfall, bitten aber darum, bei aller Emotion sachlich zu bleiben."