Allzu viele Highlights hielt die Partie zwischen Preußen Münster und dem abstiegsbedrohten FC Wegberg-Beeck wahrlich nicht bereit – abgesehen von einem Thorben-Deters-Treffer in der 29. Spielminute. Die logische Folge: ein überschaubarer 1:0-Erfolg für hochfavorisierte Münsteraner, die nach wie vor munter im Aufstiegskampf mitmischen.
Doch auch wenn das Resultat letztendlich stimmte und mit dem 14. Saisonsieg weiterhin Druck auf Rot-Weiss Essen und den Wuppertaler SV ausgeübt werden kann, blieb die ganz große Freude bei der Hildmann-Elf aus.
Es gibt einiges zu verbessern. Wir sind Preußen Münster und haben den Anspruch, so ein Spiel dominanter zu gestalten. Alle können ein paar Prozent mehr draufpacken.
Simon Scherder
„Wir waren nicht klar überlegen. Ich fand uns nicht so gut“, legte Mittelfeldmotor Nicolai Remberg den Finger trotz der Punkte 46 bis 48 in die Wunde der Münsteraner. Ähnlich wie SCP-Urgestein Simon Scherder, der mit dem Auftritt der Domstädter alles andere als d’accord war. „Es gibt einiges zu verbessern. Wir sind Preußen Münster und haben den Anspruch, so ein Spiel dominanter zu gestalten“, sparte der 28-Jährige nicht mit Selbstkritik. „Alle können ein paar Prozent mehr draufpacken.“
In der Tat wirkte die Hildmann-Elf im ersten Spiel nach der kurzen Winterpause phasenweise lethargisch – und vor dem gegnerischen Tor präsentierten sich die Domstädter ein ums andere Mal erneut zu unentschlossen. Auch das schmeckte den Münsteranern nicht wirklich. „Wir müssen viel früher schon das 2:0 oder 3:0 machen“, verwies Remberg auf die abermals überschaubare Chancenverwertung der Preußen, die mit ihrem 41-Tore-Sturm nur die fünftbeste Offensive der Liga stellen.
FC Wegberg-Beeck: Zabel – Passage (bis 72.), Hühne, Wilms, Meurer – Weggen, Redjeb (88. Abdelkarim), Fehr – Hoffmanns, Hasani, Benteke (63. Arifi)
Tor: 1:0 Deters (29.)
Gelbe Karten: Hoffmanns (8. Gelbe), Wilms (8.), Weggen (5.)
Platzverweis: Passage (Gelb-Rot)
Zuschauer: 750
Bei aller Selbstkritik war Preußen-Coach Sascha Hildmann in erster Linie erst einmal froh darüber, dass die Punkte in Münster behalten werden konnten: „Drei Zähler sind das, was zählt. Das war ein sehr wichtiger Sieg zum Auftakt.“ Aber auch der 49-Jährige musste gestehen, dass der Auftritt gegen Wegberg-Beeck nicht in die Geschichte eingehen dürfte. „Wir haben zu behäbig gespielt. In den entscheidenden Momenten waren wir viel zu langsam“, relativierte Hildmann sein Fazit.
Was aber auch zur Wahrheit dazugehört: Wirklich brenzlig wurde es für die Adlerträger im Spiel gegen die Mühlenstädter zu keiner Zeit. Deshalb mussten Hildmann und Co., die aufgrund eines Passage-Platzverweises ab der 72. Spielminute in Überzahl agieren konnten, auch nicht um den nächsten Heimsieg bangen. „Angst hatte ich keine“, bekräftigte Hildmann wenig überraschend.
Auch deshalb dürfte der Ex-Lauterer gemeinsam mit seinem Team angstfrei in die kommende Begegnung beim SV Rödinghausen gehen, gegen den nach dem Hinspiel nur ein mageres 0:0 auf der Habenseite stand. Die Lust auf Wiedergutmachung dürfte beim SCP-Tross also groß sein – in zweierlei Hinsicht.