Am letzten Spieltag des Jahres in der Regionalliga West entführte die Gastmannschaft des SC Wiedenbrück drei Zähler vor 1727 Zuschauern aus Oberhausen. Die Mannschaft von Cheftrainer Mike Terranova verspielte durch die knappe Niederlage wichtige Punkte im Kampf um den Aufstieg in die 3. Liga. Da drei der vier direkten Konkurrenten in der Spitzengruppe der Liga ihre Spiele gewinnen konnten, fällt Rot-Weiß Oberhausen in der Tabelle auf Rang fünf zurück. Mit sechs Punkten Rückstand auf Tabellenführer Rot-Weiss Essen bleiben die Kleeblätter dennoch weiter in Schlagdistanz.
Die Begegnung beider Mannschaften an diesem Spieltag begann wie erwartet temporeich und den ersten Aufreger gab es bereits kurz nach dem Anpfiff. In der dritten Spielminute bekam SC-Spieler Benedikt Zahn die Kugel vermeintlich an die Hand. Die Oberhausener forderten lautstark Elfmeter, doch Schiedsrichter Felix Weller ließ weiterspielen.
SC Wiedenbrück: Hölscher - Brosowski (68. Latkowski), Pudel, Böhmer - Tia, Szeleschus (61. Lohmar), Liehr, Demming - Harouz (82. Zech), Zahn (61. Ruzgis), Kaptan
Tore: 0:1 Demming (18.), 1:1 Oubeyapwa (23.) , 1:2 Harouz (72.).
Gelbe Karte: Obst.
Schiedsrichter: Felix Weller.
Zuschauer: 1727.
RWO-Verteidiger Nils Winter sah die Situation jedoch ganz anders: „Ich stand relativ gut und der Schiedsrichter stand auch ziemlich gut. Das ist hundertprozentig ein Elfmeter, mehr Hand geht nicht,” ärgerte sich der 28-Jährige nach dem Schlusspfiff. Auch Mitspieler Tim Stappmann sah die Situation ähnlich: „Ich stand daneben, für mich ein glasklarer Elfmeter. Leider kann man daran nichts ändern. Man darf sich nunmal nicht immer auf den Schiedsrichter verlassen”, rekapitulierte Stappmann das Geschehen.
Cheftrainer Mike Terranova hätte zwar gerne den Elfmeter bekommen, jedoch sah er die Situation nicht als ausschlaggebenden Punkt für die Niederlage seiner Mannschaft. „Ich möchte die Situation gar nicht bewerten. Klar hab ich da auch irgendwas gesehen, das ist mir aber scheissegal. Wir haben 1:2 verloren und hätten die ein oder andere Situation besser ausspielen müssen”, erklärte der Trainer.
Demming und Harouz sorgen für frühzeitige Bescherung
Auf Seiten der Gäste war man mit dem Ausgang der Partie nach dem Schlusspfiff zufrieden. Die 1:0-Führung für den SC Wiedenbrück erzielte Lukas Demming in der 18. Spielminute. Die Antwort der Oberhausener ließ jedoch nicht lange auf sich warten und so konnte Flügelflitzer Shaibou Oubeyapwa in der 23. Minute nach einem Torwartfehler von Marcel Hölscher ausgleichen. Den Schlusspunkt der Partie setzte etwas glücklich Said Harouz, dessen abgefälschter Schuss gegen die Laufrichtung von RWO-Keeper Justin Heekeren ins Netz kullerte.
SC-Cheftrainer Daniel Brinkmann äußerte sich nach der Partie folgendermaßen: „Ich denke, dass wir zwar der glückliche, aber nicht der unverdiente Sieger geworden sind. Wir brauchen uns für unsere Leistung nicht schämen. Wir haben insgesamt ein gutes Spiel abgeliefert. Es macht immer Spaß gegen RWO zu spielen. Die Partien sind immer von Leidenschaft und Herz geprägt und ein Sieg gegen diese Mannschaft ist für uns natürlich sensationell. Es war zwar ein knapper Sieg, aber zu keiner Zeit unverdient.”
Terranova zeigt sich als fairer Verlierer
Obwohl der Punktverlust aus Sicht der Oberhausener durchaus vermeidbar gewesen wäre, zeigte sich Cheftrainer Mike Terranova als fairer Verlierer. Nach Aussagen von Terranova habe die Hintermannschaft von Wiedenbrück sehr gut verteidigt und insgesamt habe der SC über 90 Minuten auf hohem Niveau agiert: „Klar bin ich enttäuscht, aber ich habe auch zu der Mannschaft gesagt, dass es solche Spiele gibt und wenn wir so weitermachen, werden wir auch schnell wieder punkten. Ich kann nicht viel kritisieren, bis auf, dass wir im letzten Drittel nicht sauber genug waren. Wir werden nach der Pause stärker wiederkommen, davon bin ich fest überzeugt”, erklärte der RWO-Coach auf der anschließenden Pressekonferenz.