Es war die 75. Minute, als sich Erolind Krasniqi aus über 20 Metern ein Herz fasste und den Ball zum 3:3-Ausgleich für Rot-Weiss Essen bei Fortuna Düsseldorf II im Netz versenkte – ein Traumtor. Damit krönte der 21-Jährige die Aufholjagd der Essener, die aus einem 0:3-Rückstand noch ein Unentschieden machten.
Krasniqi betrieb mit seinem Treffer mächtig Eigenwerbung und belebte das Spiel nach seiner Einwechslung in der 55. Minute. Bereits das Tor zum 2:3 von Zlatko Janjic hatte der offensive Mittelfeldspieler durch einen guten Steilpass auf Sandro Plechaty eingeleitet.
Der ehemalige U19-Kapitän des Hamburger SV konnte mit seiner Leistung zufrieden sein, lobte aber auch die Reaktion der gesamten Mannschaft auf den katastrophalen Start: "Die ersten 20 Minuten haben wir verpennt. Danach haben wir alles in die Waagschale geworfen und wussten, dass noch einiges drin ist. Der Trainer hat mir vor meiner Einwechslung gesagt, dass ich Dampf machen soll. Dennis Grote hat mich vor dem Tor gut angespielt. Ich habe mein Glück versucht und den Ball perfekt getroffen."
Ich bin traurig und enttäuscht, dass wir nicht das 4:3 gemacht haben. Mit drei Punkten wäre ich definitiv glücklicher gewesen, auch wenn ich kein Tor geschossen hätte. Aber: Nach den ersten 20 Minuten hätte wohl kaum einer damit gerechnet, dass wir überhaupt noch einen Zähler holen.
Essens Erolind Krasniqi hatte nach dem 3:3 gemischte Gefühle.
Trotz Saisontor Nummer drei war die Stimmung beim gebürtigen Lübecker getrübt. Er trauerte dem verpassten Sieg hinterher. Für die Essener war es das dritte Spiel in Serie ohne einen Dreier: "Ich bin traurig und enttäuscht, dass wir nicht das 4:3 gemacht haben. Mit drei Punkten wäre ich definitiv glücklicher gewesen, auch wenn ich kein Tor geschossen hätte. Aber: Nach den ersten 20 Minuten hätte wohl kaum einer damit gerechnet, dass wir überhaupt noch einen Zähler holen. Wir versuchen die Partie so schnell wie möglich abzuhaken. Gegen Aachen geht es weiter. Wir werden uns gut vorbereiten und wollen einen Dreier holen."
Das Traditionsduell zwischen RWE und Alemannia Aachen steigt am Samstag (14 Uhr) an der Hafenstraße. Mit dem Auftritt in Düsseldorf gab Krasniqi seine Visitenkarte ab und darf auf einen Startelfeinsatz hoffen. Der 21-Jährige zeigt sich jedoch bescheiden: "Egal, ob ich von Beginn an spiele oder von der Bank komme: Ich werde 100 Prozent geben. So bin ich einfach."