Heiko Vogel muss sich die Spiele von Borussia Mönchengladbach II erneut von der Tribüne aus ansehen. Wie der Westdeutsche Fußballverband (WDFV) bekanntgab, wird der 45-Jährige auch für die kommenden zwei Meisterschaftsspiele gesperrt. Im Rahmen des Regionalliga-Spiels zwischen Borussia Mönchengladbach II und dem SV Bergisch Gladbach (2:1) hatte sich der Trainer der Fohlen-Elf am 30. Januar dieses Jahres gegenüber Schiedsrichter Marcel Benkhoff und seinen Assistentinnen Vanessa Arlt und Nadine Westerhoff „unsportlich“ verhalten. So schrieb es damals zumindest der WDFV, der Vogel eine Geldstrafe in Höhe von 1.500 Euro sowie ein Innenraum-Verbot für zwei Meisterschaftsspiele aufbrummte. Auch wurde dem 45-Jährigen als „Strafe“ auferlegt, sechs Trainingseinheiten einer Frauen- oder Mädchenmannschaft zu leiten. Dieses Angebot soll von Vogel selbst gekommen sein.
Dagegen hatte sich Widerstand geregt. In einem offenen Brief an den Deutschen Fußball-Bund (DFB) zeigten sich die Spielerinnen der 1. und 2. Frauen-Bundesligen entrüstet: „Uns stellt sich die Frage, wie das Trainieren eines Frauen- oder Mädchenteams als Strafe festgelegt werden kann. […] Es ist ebenso keine Wertschätzung, wenn man zum Ausgleich für ein solches unsportliches Verhalten anbietet, für ein paar Stunden eine Frauenmannschaft zu trainieren. Dieses Urteil diskriminiert alle Frauen im Sport und speziell im Fußball“, heißt es in dem Schreiben.
Verbandsgericht erhöht auf insgesamt fünf Spiele Sperre
Nun hat der WDFV also erneut reagiert. In der vergangenen Woche wurden Vogel und die Borussia über das endgültige Urteil in Kenntnis gesetzt. „Das Verbandsgericht des Westdeutschen Fußballverbands hat als oberste Instanz des Regionalverbandes im Berufungsverfahren am 04.10.2021 das Urteil des WDFV-Sportgerichtes von zwei Spielen Sperre revidiert und eine Sperre von fünf Spielen als angemessen erachtet", berichtet die "Rheinische Post" mit Verweis auf den WDFV. Somit wird der 45-Jährige in den Spielen gegen den FC Wegberg-Beeck und den SV Rödinghausen ebenfalls noch fehlen. Die ursprüngliche Zwei-Spiele-Sperre hatte Vogel bereits im vergangenen Frühjahr abgesessen, am vergangenen Wochenende fehlte er nach der Verschärfung des Strafmaßes schon beim 3:0-Erfolg über die Sportfreunde Lotte. Das Training eines Mädchen- oder Frauenteams hat Vogel bislang auch noch nicht geleitet, da auch diese Auflage vom Verbandsgericht überprüft wurde.