Der VfB Homberg geht in die dritte Regionalliga-Saison in Folge. In den letzten beiden Spielzeiten profitierten die Duisburger jeweils von den Corona-Änderungen bei der Abstiegsregel. Trotzdem sorgte der VfB, speziell in der abgelaufenen Saison, größtenteils für positive Schlagzeilen. So blieb die Elf von Trainer Sunay Acar in beiden Partien gegen den Meister Borussia Dortmund II (0:0, 2:2) ungeschlagen und hatte den großen Favoriten im Rückspiel sogar am Rande einer Niederlage. Dieses Kunststück gelang ansonsten nur Vizemeister Rot-Weiss Essen und dem SV Rödinghausen. Mit geringen Mitteln, aber viel Hingabe und Leidenschaft will der VfB auch in der anstehenden Liga-Saison wieder zum Favoritenschreck avancieren und den Klassenerhalt schaffen. Am Samstag (14. August, 14 Uhr) absolviert Homberg das erste Punktspiel gegen die Zweitvertretung von Borussia Mönchengladbach.
In der letzten Saison hat die Truppe über den Schmerz hinaus gespielt. Am Ende war das nicht mehr gesund, wir hatten extrem wenig Regeneration.
VfB-Coach Sunay Acar über die hohe Belastung
RevierSport hat vor dem Auftaktduell mit VfB-Coach Sunay Acar (42) über den neuen Kader, mögliche Transfers und den ersten Gegner gesprochen:
Sunay Acar, am kommenden Wochenende geht die Regionalliga West wieder los. Welches Fazit ziehen Sie nach der intensiven Vorbereitung und wie würden Sie die letzte Saison rückblickend bilanzieren?
Wir haben das Bestmögliche aus unseren Bedingungen gemacht. Die Stimmung in der Mannschaft ist super. Das ist für uns sehr wichtig und macht viel aus. Insgesamt habe ich ein gutes Gefühl. Eine Saison in der Regionalliga verlangt unheimlich viel von uns ab. Wir haben die Doppelbelastung aus normaler Arbeit und dem Sport, während die meisten anderen Teams hauptberuflich Fußball spielen. In der letzten Saison hat die Truppe über den Schmerz hinaus gespielt. Am Ende war das nicht mehr gesund, wir hatten extrem wenig Regeneration. Ich denke, dass wir für unsere Leistungen Respekt verdienen. Das war wirklich überragend von den Jungs. Wir wollen unbedingt in der Regionalliga spielen und nehmen den Aufwand deswegen gerne hin.
In der Sommerpause hat es einen Kaderumbruch gegeben. Viele Spieler sind gegangen, einige Neue gekommen. Welchen Eindruck konnten Sie von der Mannschaft gewinnen?
Für mich ist es schwer, die Frage bereits vor dem Saisonstart zu beantworten. Fakt ist: Wir haben gute, hungrige und ehrgeizige Jungs verpflichtet. Viele davon gehen in ihre erste Regionalliga-Saison. Die Mannschaft muss mit der Zeit wachsen. Das Potenzial ist zweifelsohne vorhanden.
Stichwort Kader: Auf welchen Positionen haben Sie noch Bedarf? Manager Frank Hildebrandt sagte vor zwei Wochen gegenüber RevierSport, dass noch vier Spieler gesucht werden. Ist diese Aussage noch aktuell?
Definitiv. Wir suchen noch vier Leute – zwei offensive Außen, einen Stürmer und einen Innenverteidiger. Der Kader wird sich noch verändern. Uns würden erfahrene Akteure, die bereits in der Regionalliga ihr Können unter Beweis gestellt haben, guttun. Erfahrung ist wichtig für die Konstanz in einer langen Saison. Wir halten weiter die Augen offen. Jeder muss aber wissen, dass der VfB Homberg nicht mit Geld lockt. Die Spieler müssen sich mit unserem Klub identifizieren und sich auf das Gesamtpaket einlassen. Für uns steht das Team und die Charakterstärke im Vordergrund!
Am Samstag startet Homberg mit einem Heimspiel gegen die U23 von Borussia Mönchengladbach U23 in die Saison. Was erwarten Sie für eine Partie?
Wir haben in der letzten Saison vier Punkte gegen Mönchengladbach geholt und gerade im Rückspiel unsere beste Leistung gezeigt. Klar, sie sind der Favorit, aber dieses Gefühl kennen wir. Egal, gegen wen wir spielen: Zu 99 Prozent sind wir der Außenseiter. Wir starten mit einem Heimspiel und wollen die Saison positiv beginnen – am besten mit einem Sieg. Ich erwarte eine taktisch geprägte Partie. Wir dürfen nicht viele Fehler machen und müssen hellwach sein.
Das Ziel für die anstehende Spielzeit dürfte klar sein, oder?
Natürlich. Für uns zählt nur der Klassenerhalt. Am Samstag starten wir unsere erneute Mission. Wir haben Respekt vor den Aufgaben in dieser Liga, aber keine Angst. Wahrscheinlich sind wir wieder der Abstiegskandidat Nummer eins. Ich kann aber versichern, dass wir an uns glauben.