Von insgesamt 24 Spielern, die sowohl für Borussia Dortmund als auch für Schalke 04 aufliefen, ist er der bislang letzte: Felipe Santana. Der heute 38 Jahre alte Brasilianer kam 2008 aus seiner Heimat Brasilien zum BVB. Fünf Jahre später wechselte der Innenverteidiger, der seine aktive Karriere inzwischen beendet hat, zum Revier-Rivalen aus Gelsenkirchen.
Eine Entscheidung, die Santana heute bereut. "Ich wollte wieder Stammspieler sein, um mich für die Nationalmannschaft zu bewerben", erzählte er im Podcast "Viertelstunde Fussball" von Kevin Großkreutz. "Am Ende war die Zeit aber sehr viel Stress. Ich habe nur gedacht: Was habe ich gemacht?"
Denn seine BVB-Mitspieler zeigten anscheinend kein Verständnis für die Entscheidung. Allen voran den Unmut vom bekennenden Schalke-Hasser Großkreutz zog Santana auf sich. "Alle Jungs waren damals sauer wegen dem Wechsel. Kevin beleidigt mich deshalb heutzutage manchmal noch."
Wobei Großkreutz im Podcast relativierte: "Jeder macht mal Fehler, das weißt du. Das war ein großer Fehler, aber das gehört dazu. Trotzdem muss man sagen, du bist ein guter Mensch, immer gut drauf, deshalb mag ich dich. Ich habe ja auch Fehler gemacht. Deshalb ist Felipe kein schlechter Mensch, sondern im Gegenteil menschlich einfach top."
Großkreutz und Santana verbrachten vier gemeinsame Jahre beim BVB. In dieser Zeit feierten sie zwei Meisterschaften, einen DFB-Pokalsieg und den Einzug ins Champions-League-Finale. Auf dem Weg dorthin hatte Santana seinen größten Moment im BVB-Trikot. Im Viertelfinal-Rückspiel gegen den FC Malaga erzielte er in der Nachspielzeit den umjubelten Siegtreffer.
Stammspieler war Santana in Dortmund aber nie. Das sollte sich mit dem Wechsel zu Schalke ändern. Bei den Königsblauen wollte sich Santana zudem für eine Nominierung für die WM 2014 in Brasilien anbieten. Der Plan ging nicht auf. Nach einer zwischenzeitlichen Leihe nach Griechenland und insgesamt zweieinhalb Jahren verließ Santana Schalke wieder.
Heute sagt er: "Nichts gegen den Verein Schalke 04, aber es war eine ganz andere Atmosphäre als noch beim BVB." Dortmund sei für ihn wie eine Schule gewesen: "Dort habe ich tolle Mannschaftskollegen kennengelernt und auch alles, was ich über die deutsche Kultur weiß."