Schon seit Ende September führt der MSV Duisburg die Tabelle der Regionalliga West an. Am Samstag sicherten sich die Zebras die Herbstmeisterschaft. Nach dem 2:1-Sieg beim KFC Uerdingen und dem Patzer von Fortuna Köln stehen sie vor dem Abschluss der Hinserie gegen die Sportfreunde Lotte (Samstag, 14 Uhr) mit sechs Punkten Vorsprung an der Spitze.
Glückwünsche zum Hinrunden-Titel nahm man im Duisburger Lager am Samstag aber höchstens beiläufig zur Kenntnis. "Wir haben schon einiges erreicht, aber als Herbstmeister steigst du nicht auf", sagte Trainer Dietmar Hirsch. Kapitän Alexander Hahn äußerte sich ähnlich: "Dafür kann man sich nichts kaufen. Wichtig ist es, am 34. Spieltag oben zu stehen."
Das wissen der Coach und der Innenverteidiger aus eigener Erfahrung. Beide feierten schon einmal die Herbstmeisterschaft - und schauten am Saisonende in die Röhre.
Hirsch erlebte das erst in der vergangenen Saison. Stolze sieben Punkte betrug der Vorsprung des von ihm trainierten 1. FC Bocholt nach 17 Spieltagen. Am Ende betrug der Rückstand auf Aufsteiger Alemannia Aachen zwölf Punkte.
Hahn erwischte es in der Saison 2020/21 als Spieler von Rot-Weiss Essen. Nach der ersten Saisonhälfte betrug der Vorsprung von RWE drei Punkte. Letztlich ging Borussia Dortmunds U23 mit einem Polster von sechs Punkten auf die Essener in die 3. Liga.
Und es finden sich noch weitere warnende Beispiele beim Blick auf die Historie der heutigen Regionalliga West. In der Saison 2014/15 verspielte RWE als Herbstmeister ebenfalls den Aufstieg - auf denkwürdige Weise. Nach 17 Spieltagen führten die Rot-Weissen die Tabelle aufgrund der besseren Tordifferenz vor Alemannia Aachen an. Die Meisterschaft feierte Borussia Mönchengladbachs U23. RWE lag nach einer Horror-Rückserie 13 Punkte dahinter zurück.
Im ersten Jahr nach der Liga-Reform lag Fortuna Köln nach der ersten Hälfte vorne. Die Sportfreunde Lotte jubelten später über den Aufstieg. Dazu kommt die Corona-Saison 2019/20, wo der SC Verl die Herbstmeisterschaft feierte. Nach dem Abbruch der Spielzeit und Anwendung der Quotientenregel ging die Meisterschaft an den SV Rödinghausen. Da der SVR auf den Aufstieg verzichtete, ging Verl dennoch hoch.
Regionalliga West: Herbstmeister und Meister im Überblick
2023/24
Herbstmeister: 1. FC Bocholt
Meister: Alemannia Aachen
2022/23
Herbstmeister: Preußen Münster
Meister: Preußen Münster
2021/22
Herbstmeister: Rot-Weiss Essen
Meister: Rot-Weiss Essen
2020/21
Herbstmeister: Rot-Weiss Essen
Meister: Borussia Dortmund II
2019/20
Herbstmeister: SC Verl
Meister: SV Rödinghausen (nach Quotientenregel, Saison wegen Corona früher beendet), Verl steigt auf
2018/19
Herbstmeister: Viktoria Köln
Meister: Viktoria Köln
2017/18
Herbstmeister: KFC Uerdingen
Meister: KFC Uerdingen
2016/17
Herbstmeister: Viktoria Köln
Meister: Viktoria Köln
2015/16
Herbstmeister: Sportfreunde Lotte
Meister: Sportfreunde Lotte
2014/15
Herbstmeister: Rot-Weiss Essen
Meister: Borussia Mönchengladbach II
2013/14
Herbstmeister: Fortuna Köln
Meister: Fortuna Köln
2012/13
Herbstmeister: Fortuna Köln
Meister: Sportfreunde Lotte