Spätestens mit dem Aufstieg von Borussia Dortmund II in die 3. Liga, ist die Diskussion um Zweitvertretungen in der Regionalliga wieder einmal neu entflammt. Traditionsvereine wie Rot-Weiss Essen, Rot-Weiß Oberhausen oder Alemannia Aachen hadern damit, wenn Reservemannschaften das kleine Nadelöhr zwischen Profifußball und Regionalliga besetzen. [article=525276]RWO-Präsident Hajo Sommers hatte erst kürzlich gesagt[/article], dass er "keine der Mannschaften mehr bei uns sehen" möchte.
Wenig überraschend wird die Thematik in den Nachwuchsleistungszentren der Bundesligisten anders gesehen. Mathias Schober, Direktor Nachwuchs und Entwicklung in der Knappenschmiede vom FC Schalke 04, hat in einem Interview mit dem "kicker" erklärt, warum die sportliche Herausforderung Regionalliga für die Schalker U23 so wichtig ist. "Spieler, die aus der U19 kommen und nicht direkt den Sprung ins Profigeschäft schaffen, haben in der U23 weitere Jahre, um sich zu entwickeln."
Der ehemalige Torwart wies insbesondere auf die Beispiele Florian Flick und Blendi Idrizi hin, die sich in der vergangenen Saison über die S04-Reserve für die Profis empfahlen und nun fest zum Zweitliga-Kader der Königsblauen gehören.
Schober sieht die Regionalliga als passend
Zwischen 2017 und 2019 war die Schalker U23 sogar in die Oberliga Westfalen abgerutscht. Anders als bei einigen anderen Profiklubs, wurde die Reserve jedoch nicht aufgelöst, sondern schließlich der Wiederaufstieg geschafft. Für Schober ein sehr wichtiger Schritt: "Das Niveau in der Regionalliga ist passend. Unsere jungen Talente können einerseits gegen andere U23-Teams antreten, aber auch gegen professionelle Traditionsvereine wie Aachen, RWE, RWO und viele andere. Unter normalen Bedingungen hätten unsere Jungs in großen Stadien vor großen Kulissen spielen dürfen. Auch das nimmt Einfluss auf ihre Entwicklung und bereitet sie gut auf das Profigeschäft vor."
Anders als beispielsweise der BVB II oder auch die Reserve des SC Freiburg, die ebenfalls in die 3. Liga aufgestiegen ist, verfolgen die Schalker allerdings nicht den Plan, ihre Mannschaft als Titelanwärter auszurichten. "Es geht uns absolut um die Weiterentwicklung unserer Spieler. Uns sind die einzelnen Spieler wichtiger als der Mannschaftserfolg, was aber dennoch damit einhergeht, dass wir eine ordentliche Rolle in der Regionalliga West spielen wollen. Unser Fokus ist daher insgesamt ein anderer", sagte Schober.