Noch vor rund drei Wochen sah die Gemütslage im Lager von Rot Weiss Ahlen etwas anders aus. Mit einem 1:6 war die Mannschaft von Trainer Andreas Zimmermann gerade gegen die Zweitvertretung des FC Schalke 04 untergegangen und stand auf dem letzten Tabellenplatz.
Doch nach dem Debakel von Gelsenkirchen meldeten sich die Westfalen mit Siegen gegen den SV Rödinghausen (2:1) und im Kellerduell beim SV Bergisch Gladbach 09 (2:0) eindrucksvoll im Abstiegskampf zurück. Zwei Spieltage vor Schluss ist der Klassenerhalt für die Rot-Weissen dennoch nicht gesichert. Dass die Mannschaft allerdings in den letzten Wochen ein solch erstarktes Gesicht zeigte, imponiert ihrem Teamchef merklich.
"Wir haben alles in der eigenen Hand"
Im RevierSport-Gespräch erklärt Zimmermann, welche Kräfte die letzten beiden Siege in Ahlen freigesetzt haben. "Auf Schalke haben wir nicht gut agiert, aber sind dann in zwei Spielen eindrucksvoll zurückgekommen und haben auch zweimal verdient gewonnen. So etwas gibt sehr viel zusätzliches Selbstvertrauen", schildert der gebürtige Berliner.
Die Extremsituation in der Partie gegen Bergisch Gladbach, welche Ahlen souverän meisterte, sollte Zimmermanns Team für den Schlussakkord der laufenden Saison folglich Auftrieb geben. "Wir haben alles in der eigenen Hand und wollen im Spiel gegen den SV Straelen natürlich wieder dreifach punkten", unterstreicht der 51-Jährige.
Mithelfen werden gegen Straelen dabei wieder 500 erwartete Fans, die im Wersestadion Stimmung für ihre Mannschaft machen sollen. "Es gibt nichts Schöneres. Unter Flutlicht vor Zuschauern zu spielen ist einfach toll. Das wird uns sehr gut tun, wir haben die Fans natürlich vermisst", frohlockt Zimmermann.
Ahlen will nicht nach Dortmund schauen
Parallel zum Spiel der Ahlener gastiert der SV Bergisch Gladbach am Dienstagabend bei der U23 von Borussia Dortmund. Im Falle einer Niederlage der 09er und einem gleichzeitigen Sieg der Zimmermann-Elf wäre Ahlen definitiv gerettet und würde in der Liga bleiben. "Trotzdem gucken wir nur auf uns. Wir wollen unser Spiel durchbringen", mahnt der Coach im Vorfeld an.
Als Chance begriff Zimmermann auch den Auftritt der Straelener im Niederrhein-Pokalfinale am vergangenen Samstag, welches mit 1:2 gegen den Wuppertaler SV verloren ging. Der Cheftrainer ließ es sich nicht nehmen, beim kommenden Gegner genau hinzuschauen. Dennoch seien die Erkenntnisse nur geringfügig hilfreich.
"Ein Finale im Pokal kann man nicht mit einem Liga-Duell vergleichen. Straelen wird eine harte Nuss, das steht fest. Gegen Wuppertal hatte der SV die Möglichkeit zum Ausgleich und hat alles rausgehauen. Aber ich schätze, dass es gegen uns ein anderes Spiel werden könnte", orakelt Zimmermann.
Der Teamchef glaubt nicht daran, dass der bereits sicher gerettete Gegner etwas abschenken wird. "Auch bei ihnen werden nun Jungs spielen, die nur darauf warten, sich zu zeigen. Die wollen ihre Chance genauso nutzen", rechnet der Trainer nicht mit erleichterten Bedingungen.