Rot-Weiss Essen hatte vor der Partie gegen den SV Straelen ein Ziel: Die Essener wollten erneut ins Niederrheinpokal-Finale einziehen. Fast neun Monate ist es her, als RWE im Stadion Essen den Pokal zuletzt gewann (3:1 gegen 1.FC Kleve). Es war der zehnte Streich für Rot-Weiss in diesem Wettbewerb. Vor einer erneuten Finalteilnahme musste die Elf von Trainer Christian Neidhart aber zunächst den Liga-Konkurrenten aus Straelen bezwingen.
Das schaffte seine Mannschaft nicht. In einem packenden Pokal-Krimi unterlag RWE dem Gast mit 4:6 nach Elfmeterschießen. Der RWE-Coach war enttäuscht nach dem Ausscheiden, lobte aber auch den Auftritt des Gegners: „Es war das erwartet schwere Spiel. Straelen hat in der ersten Halbzeit sehr gut verteidigt. Wir waren zwar spielbestimmend, konnten aber nicht viele Chancen kreieren. Das 1:0 von Simon Engelmann war dann eigentlich der Dosenöffner. In der 94.Minute dürfen wir einfach nicht den Ausgleich kassieren.“
RWE-Coach: “Plötzlich wurde es der Pokalkrimi, der es nicht werden darf“
Die Essener waren durch den Führungstreffer von Engelmann (64.) schon auf der Siegerstraße, verpassten es aber, das Spiel frühzeitig zu entscheiden. In der Schlussphase war RWE zu passiv und wurde durch das Last-Minute-Gegentor von Ferry de Regt (90.+4.) bestraft. „Wir hätten nach vorne verteidigen müssen, haben uns aber immer weiter hinten reindrücken lassen. Dass wir das Tor in der Nachspielzeit kassieren, ist sehr ärgerlich. Plötzlich wurde es der Pokalkrimi, der es nicht werden darf. Im Elfmeterschießen hatte Straelen die besseren Nerven. Da müssen wir gratulieren“, zeigte sich Neidhart als fairer Verlierer.
Nach Pokal-Aus - RWE mit Gastspiel bei Köln II
Im Niederrheinpokal-Finale (29.Mai) trifft der SV Straelen auf den Wuppertaler SV, der sich eindrucksvoll mit 6:2 gegen den Drittligisten MSV Duisburg durchsetzen konnten.
Für die Rot-Weissen geht es im Englische-Wochen-Rhythmus weiter. Am Sonntag gastiert die Neidhart-Elf in der Regionalliga beim Tabellenfünften 1.FC Köln II (14 Uhr) und möchte dort die Tabellenführung – der BVB II hat noch zwei Nachholspiele zu absolvieren– verteidigen. Dann wird sich zeigen, ob RWE das Pokal-Drama und die 120 kräftezehrenden Minuten verarbeitet hat.