Musemestre Bamba! Der 35-Jährige absolvierte 16 Länderspiele für die National-Mannschaft seines Heimatlandes Kongo, trug 173 Mal das Trikot von LR Ahlen in der Zweiten Bundesliga. Nach einem Abstecher zum SV Lippstadt 08 in die Oberliga Westfalen juckte es "Bambi" zur Winterpause in den Füßen. "Als die Anfrage aus Verl kam, musste ich nicht lange überlegen. Für mich ist das die Chance, doch noch Mal etwas höher in der Regionalliga aufzulaufen, die wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen", erklärt der Familienvater.
Bamba lebt mit Frau und Kindern weiterhin in Ahlen, hat es nach Verl über die A 2 nicht sonderlich weit. "Wir haben eine Fahrgemeinschaft mit mehreren Spielern aus der Umgebung, in 30 Minuten sind wir an der Poststraße", sagt der Wirbelwind. Bamba lief bisher drei Mal für die Ostwestfalen auf, zählte beim 1:0-Sieg über Lübeck am vergangenen Wochenende zur Startformation. "Ein ganz wichtiger Dreier", stellt der Mittelfeld-Mann fest, "zuvor lief es beim 0:2 in Magdeburg nicht gerade toll für uns. Allerdings muss man realistisch bleiben, wir liegen 13 Punkte hinter den Qualifikations-Plätzen zur künftigen dritten Bundesliga. Um da noch reinzurutschen, müsste schon alles perfekt laufen. Unser Ziel ist es, so viele Zähler wie möglich einzufahren, um nicht zu weit nach unten zu rutschen."
Ausgerechnet jetzt wartet auf den SCV der schwere Trip ins Oberhausener Niederrhein-Stadion. Die "Kleeblätter" konnten zuhause bereits sieben Siege einfahren, gaben nur drei Partien ab. Da hängen die Trauben logischerweise hoch. Bamba trotzig: "Warum sollten wir bei den Rot-Weißen nichts holen? In der Regionalliga ist der Spruch, dass jeder jeden schlagen kann, nun wirklich nicht zu weit hergeholt. Da ist für die Außenseiter immer etwas drin. Also traue ich uns in Oberhausen auch einen Erfolg zu." Bamba selbst kramt gerne in der Erinnerungs-Kiste, wenn er auf RWO angesprochen wird. "Aus meiner Ahlener Zeit habe ich bestimmt sechs oder sieben Mal gegen Oberhausen gespielt. In der Zweiten Liga und auch in der Regionalliga haben wir immer gut gegen die Kleeblätter ausgesehen, oft sind mir in den Partien auch Treffer gelungen. Insofern blicke ich der Partie zuversichtlich entgegen."
Wie lange der ehemalige Hülser, der seinerzeit von der Unterkunft mit dem Fahrrad zum Training zuckelte und von dort aus den Durchbruch bis in den deutschen Profi-Fußball schaffte, der Lederkugel noch nachjagen wird, steht in den Sternen. "Ich bin jetzt 35 Jahre, ein Lothar Matthäus hat bis Ende 30 noch in der Bundesliga gespielt", lacht "Bambi", "ich fühle mich gut, habe keine schwere Verletzung. Wenn der Körper fit bleibt, hänge ich sicherlich noch ein paar Spielzeiten dran." Möglicherweise sogar in Verl, wo sein Vertrag bis zum Sommer läuft. Allzu viel "wandern" will der langjährige Ahlener im gesetzten Alter nicht mehr.