Die Korrekturen zur Winterpause schlugen bisher voll ein. Ronald Maul, der von Carl Zeiss Jena zu den Wersestädtern wechselte, eroberte sich auf Anhieb seinen Platz in der Viererkette. Grädler: "Maul hat das bestätigt, was wir von ihm erwarten. Er spielt hinten links sehr gut, ist verbal präsent auf und außerhalb des Platzes." RevierSport unterhielt sich vor dem Duell gegen Spitzenreiter Werder II mit dem Ex-Münsteraner. Stefan Grädler, im Gegensatz zu Maul hat sich Daniel Chitsulo noch keinen Platz in der ersten Elf erarbeitet.
Daniel hat in den ersten Partien nur die Joker-Position inne gehabt, er benötigt einfach ein bisschen Geduld. Hier ist eine andere Rolle für ihn vorgesehen, als bei seinen letzten Clubs, diese muss er verinnerlichen und letztlich in das System passen, was Trainer Christian Wück vorsieht. Seine Bilanz kann sich aber durchaus sehen lassen. Gegen Essen hat er ein Tor vorbereitet, in Wuppertal trug er sich selbst in die Schützenliste ein.
2:0 über RWE, 4:0 beim WSV: Damit hätten Sie wahrscheinlich nicht Mal im Traum gerechnet, oder? Was heißt damit gerechnet? Wir haben in der Vorbereitung alles getan, um für den Start fit zu sein. Unser Langlauf-Trainingslager war gut, es gab kaum Verletzte, dazu wurde der Kader ergänzt. Eigentlich lief alles optimal. Wenn man dann so startet, ist das erfreulich, aber wir bleiben mit beiden Beinen auf dem Boden. Wenn jetzt die Saison zu Ende wäre, könnte man zufrieden sein, dann wäre das Ziel erreicht. Es sind aber noch reichlich Partien zu absolvieren, deswegen müssen wir weiter konzentriert arbeiten.
Freitag Abend kommt Werder Bremen II als Spitzenreiter an die Werse. Ist das eher ein Vorteil? Ich denke schon. So ist auch der letzte Schuss falsche Einschätzung automatisch weg. Bremen steht nicht umsonst da oben, sie haben mit Löning und Heider ausgezeichnete Offensiv-Leute in ihren Reihen. Das wird ein interessantes Match. Was die Zuschauer-Resonanz angeht, ist Ahlen nicht gerade verwöhnt. Wachen die Fans nach dem Raketenstart auf? Selbst in der Zweiten Liga war es nicht so viel, da gab es Spiele vor 5.000 Zuschauern. Wir arbeiten daran, dass es sich verbessert, wollen durch außersportliche Aktionen aktiv werden. Was den Erfolg auf dem Platz angeht, kann man eigentlich nicht mehr tun, als in den vergangenen beiden Spielen passiert ist. Sind relativ leere Ränge vielleicht dadurch zu begründen, dass der Vereins-Name von LR in RW Ahlen geändert wurde? Mit dem neuen Namen RW Ahlen hat das meiner Ansicht nach nichts zu tun, dass wir kein volles Stadion haben. Tradition muss generell wachsen, das geht nicht in fünf, sechs, sieben Jahren.
Was die Planungen für die kommende Serie angeht, die für Ahlen in der neuen dritten Bundesliga stattfinden soll, wurden erste Gespräche geführt. Gibt es einen neuen Stand bei Torjäger Lars Toborg? Wir sind im Austausch und werden uns zeitnah wieder zusammensetzen. Zum Verlängern gehören letztlich auch immer zwei Seiten. Lars hat sich bei uns eine Stellung erarbeitet, die er sich bei einem anderen Verein erst wieder neu erobern müsste. Das soll keineswegs heißen, ich würde es ihm nicht zutrauen, aber ich denke, beide Seiten würden von einer Fortsetzung der Zusammenarbeit profitieren. Toborg ist für uns nicht nur als Torschütze, sondern auch als Typ wichtig. Die Mannschaft arbeitet viel für ihn, er gibt es durch Einsatz zurück, allerdings weiß Lars auch, dass es für Stürmer auch wieder andere Phasen gibt, in denen es nicht so gut läuft. Der Vertrag von Trainer Christian Wück verlängert sich im Falle der Qualifikation automatisch. Wie sieht es bei Ihnen aus? Mein Kontrakt läuft zunächst bis zum Sommer. Ich fühle mich sehr wohl in Ahlen, die Arbeit macht Spaß. Meine Zukunft sollte allerdings nicht davon abhängig gemacht werden, ob wir uns qualifizieren. Für die Planungen mit unseren Spielern ist es schon wichtig, wenn man am Tisch sitzt und über seine eigene Zukunft Bescheid weiß. In den nächsten Tagen soll das Ganze über die Bühne gehen.