Seit drei Jahren versucht der SV Wacker Nordhausen an die Tür zur 3. Liga zu klopfen. Nach Platz zwei in der Saison 2017/2018 und Rang drei in der abgelaufenen Spielzeit wollte der ehrgeizige Wacker-Präsident und Gönner Leo Kleofas in der aktuellen Serie wieder angreifen. Sportlich läuft es auch. Wacker hinkt als Tabellen-Fünfter dem Spitzenreiter VSG Altglienicke nur sechs Punkte hinterher und liegt auf Schlagdistanz. Doch nun scheint in Nordhausen, wo in den letzten beiden Jahren auch Oberhausens Abwehr-Ass Jerome Propheter spielte, das Geld auszugehen.
Wie die Bild-Zeitung berichtet, droht dem Klub sogar die Insolvenz. Seit zwei Monaten warten die Spieler um die ehemaligen Regionalliga-West-Akteure wie Joy-Lance Mickels und Maurice Pluntke, die beide einst für Alemannia Aachen aktiv waren, auf ihre Gehälter und die vereinbarten Prämien. Ein Spieler, der nicht genannt werden will, platzte gegenüber der "Bild-Zeitung der Kragen: "Mit uns redet niemand! Wir bekommen keine Begründung und werden uns jetzt zusammensetzen, wie es für uns Spieler weitergeht. Natürlich denkt man auch an das Thema Insolvenz. Wir müssen auch Rechnungen bezahlen."
Wacker-Boss Kleofas macht den Spielern zumindest Hoffnung: "Es ist kein Geheimnis, dass wir im November in Probleme geraten sind. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Fakt ist, ich bin rund um die Uhr damit beschäftigt, um diese Situation zu entschärfen, und endlich Ruhe in dieses Thema zu bekommen."
Trainer in Nordhausen ist der ehemalige Bundesligaprofi Heiko Scholz. Er spielte einst unter anderem für Bayer Leverkusen, Dynamo Dresden und Werder Bremen. Der 53-jährige Görlitzer glaubt auf Bild-Nachfrage auch noch an ein gutes Ende der Geldprobleme: "Richtig ist, dass wir Schwierigkeiten haben. Die Situation ist nicht angenehm, weil man die in Nordhausen nicht kennt. Die Mannschaft macht ihr Ding trotzdem. Aber du kannst ja bei keinem hinter den Schädel gucken. Ich bin überzeugt, dass unsere Verantwortlichen diese Situation in den Griff bekommen."
Nordhausen möglicher Gegner des West-Meisters
In der Aufstiegsrelegation zur 3. Liga ist der SV Wacker Nordhausen möglicher Gegner des West-Meisters. Denn die Meister der West- und Nordost-Staffel werden bekanntlich am Ende der Saison in einem Hin- und Rückspiel einen Drittliga-Aufsteiger ermitteln.
Während in der West-Staffel Verl, Rödinghausen, Essen, Oberhausen und Köln II aktuell die besten Chancen auf den Titel haben, kämpfen in der Nordost-Staffel Altglienicke, Cottbus, Lok Leipzig, Hertha BSC II und eben Nordhausen um die Meisterschaft.