Anfang 2018 war Dario Schumacher und dem Bonner SC das gelungen, was in der laufenden Spielzeit noch kein Team geschafft hat: Ein Sieg gegen RWE. Und das sogar an der Hafenstraße. Freitag treffen sich beide Klubs zum neunten Spieltag in der Regionalliga West im Stadion Essen (19.30 Uhr).
Doch während die Brust der noch ungeschlagenen Gastgeber derzeit kaum breiter sein könnte, hängt beim BSC nach einem schwachen Start [url=/fussball/regionalligawest-1920-spieltag.html](hier geht es zur Regionalliga-Tabelle)[/url] - mit der 0:3-Blamage gegen Aufsteiger Bergisch Gladbach am vergangenen Wochenende als unrühmlicher Höhepunkt - [article=438776]der Haussegen schief.[/article] RS hat mit Bonns Kapitän Dario Schumacher darüber gesprochen.
Dario Schumacher, haben Sie das 0:3 gegen Aufsteiger Bergisch Gladbach mittlerweile verdaut?
Ja, das mussten wir auch. Das war ein extrem ungünstiges Spiel, in dem selbst die einfachsten Sachen nicht geklappt haben und alles gegen uns lief. Wir haben das Spiel detailliert aufgearbeitet und wollen am Freitag gegen Essen ein anderes Gesicht zeigen.
Trainer Thorsten Nehrbauer hat die Mannschaft unter der Woche stark kritisiert, unter anderem für die fehlende Einstellung. Zurecht?
Auf jeden Fall, der Trainer lag richtig, mit allem, was er gesagt hat. Gegen Bergisch Gladbach hat uns alles gefehlt, wir haben keine Leidenschaft und keinen Biss gezeigt und das richtige Zweikampfverhalten komplett vermissen lassen. Das war deutlich zu wenig. Und dann wird man auch von den vermeintlich kleinen Mannschaften geschlagen.
Hat der BSC ein Mentalitätsproblem?
Nein. Wenn man sich das Spiel in der der Woche davor gegen Fortuna Köln (1:0-Sieg, Anm. d. Red.) anschaut, da haben wir es richtig gut gemacht. Wir sind über den Kampf gekommen und haben das Spiel so auch am Ende gewonnen, weil wir den Sieg erzwungen haben. In jeder Saison hat man mal ein Kack-Spiel mit dabei und ich denke, das war gegen Bergisch Gladbach der Fall. Klar ist aber auch, dass wir uns so einen Auftritt nicht noch einmal erlauben dürfen. Es muss besser werden. Ich bin positiv gestimmt.
Sie haben bei Ihrer Auswechslung wütend reagiert, einen Werbebanner weggetreten und wurden dafür intern bestraft. Weil Sie die Entscheidung des Trainers, Sie auszuwechseln, nicht nachvollziehen konnten?
Nein, ich habe kein gutes Spiel gemacht und habe die Entscheidung des Trainers voll verstanden. Da mache ich ihm überhaupt keinen Vorwurf. Das waren Emotionen, die raus mussten. Ich war einfach komplett unzufrieden mit meiner eigenen Leistung. Die Strafe kann ich ebenfalls nachvollziehen, jetzt wurde ich wieder runtergeholt und werde morgen mit dabei sein.
Können Sie sich überhaupt auf den Flutlicht-Abend an der Hafenstraße freuen?
Ja, wir sind extrem heiß auf Freitag, ein Auswärtsspiel an der Hafenstraße ist eines der Highlights in der Liga. Es ist natürlich was anderes, wenn du statt vor 800 Zuschauern vor über 10 000 spielst. Wir werden unsere Chance suchen. Essen ist eine super Mannschaft, aber auch in diesem Spiel ist alles möglich. Wichtig ist, dass wir wieder im Kollektiv auftreten, kompakt stehen und wenig zulassen.