Angesprochen auf den momentan Erfolg seiner Mannschaft gehen TuS-Trainer Magnus Niemöller langsam aber sicher die Adjektive aus. „Irre“, „verrückt“ und „unglaublich“ fällt dabei immer öfter. Die Seestädter schwimmen in der Regionalliga auf einer Erfolgswelle. Die 0:3-Niederlage in Aachen ausgenommen blieben die Halterner bisher ohne Niederlage und konnten mit den Sportfreunden Lotte (1:0) oder auch Borussia Dortmunds U23 (2:2) schon einige Favoriten fast oder ganz in die Knie zwingen.
Das blieb natürlich auch dem Übungsleiter der Seestädter nicht verborgen, der jedoch darum bemüht ist, auf die Euphoriebremse zu treten: „Natürlich ist das ein überragender Saisonstart, den man nicht unbedingt erwartet hätte, aber man darf auch nicht vergessen, dass erst sechs Spiele gespielt wurden. Die Saison ist noch lang und auch wir werden Phasen erleben, wo es dann nicht mehr läuft. Wie wir diese Situationen lösen werden, wird uns zeigen, wo wir am Ende stehen.“
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Niemöller mahnt zur Bescheidenheit
Der Halterner Trainer will damit seine Mannschaft nicht etwa schlechter reden als sie ist, sondern vor möglichen Höhenflügen schützen. Wie schnell der Fall erfolgen kann, zeigten unzählige Beispiele in den letzten Jahren, das weiß auch Niemöller. Seine Mannschaft agierte in manchen Spielen nämlich auch nicht so, wie es die Ergebnisse aussagen.
Dazu erklärte Niemöller: „Wir müssen auch so ehrlich zu uns sein und sagen, dass wir nicht immer verdient gepunktet haben. Wenn man sich die Spiele in Lotte (1:0) und gegen den BVB (2:2) anschaut, hätten wir diese Begegnungen auch gut und gerne verlieren können. Deshalb sind wir gut damit beraten, uns nicht in den Himmel zu heben und weiter hart dafür zu arbeiten, uns die Punkte zu verdienen.“
Zeit sich auszuruhen bleibt dem TuS nicht. In den kommenden vier Spielen geht es mit der U23 des 1. FC Köln, dem SV Rödinghausen und Rot-Weiss Oberhausen gegen absolute Spitzenmannschaften. Außerdem steht auch noch das Heimspiel gegen die SG Wattenscheid an. Nach diesen Partien wird sich wohl zeigen, wo der Weg des Aufsteigers hinführen könnte. Die ersten drei Plätze wären wohl des Guten zu viel, doch dahinter ist in der Regionalliga alles offen und die Seestädter zeigten bereits auf beeindruckende Weise, wie gut sie den etablierten und vermeintlich besseren Mannschaften ein Bein stellen können.