Vor der Saison geisterte noch der Pleitegeier rund um das Stadion am Zoo. Die Insolvenz war immer wieder ein Thema. Manager Karsten Hutwelker hatte alle Hände voll zu tun, um Neu-Trainer Andreas Zimmermann einen konkurrenzfähigen Kader zusammenzustellen. Hutwelker und Zimmermann gelang es am Ende trotz aller finanziellen Widrigkeiten und einem Mini-Etat von nur 300.000 Euro - "und in diesem ist auch schon die Waschfrau inbegriffen", wie Hutwelker betont - eine Mannschaft ins Rennen zu schicken, die an den ersten drei Spieltagen Alemannia Aachen, Borussia Dortmunds U23 und den VfB Homberg besiegte.
"Mit diesem Start konnte niemand rechnen. Wir wussten zwar schon in der Vorbereitung, dass wir eine tolle Mannschaft haben, die charakterlich absolut sauber ist. Aber das Ganze braucht Zeit, um eine echte Einheit zu werden. Dass das so schnell funktioniert, ist natürlich umso schöner", freut sich Hutwelker im Gespräch mit dieser Redaktion.
Angeführt von den erfahrenen Edin Pepic, Tjorben Uphoff, Daniel Grebe und Gianluca Marzullo spielt die junge WSV-Mannschaft einen tollen Fußball, der die Fans begeistert. Hutwelker verrät: "Wir haben bei den Vertragsgesprächen den Spielern wirklich tief in die Augen geschaut und bei jedem das Gleiche gesehen: Die Augen haben gestrahlt und die Jungs haben verstanden, für welch tollen Traditionsklub sie spielen dürfen. Wie stolz sie sind, das WSV-Trikot tragen zu dürfen, zeigen die Spieler aktuell auf dem Platz."
Der WSV besitzt aktuell einen Kader von 20 Akteuren - 18 Feldspielern und zwei Torhütern. Da ist es wenig überraschend, dass sich Trainer Zimmermann noch den einen oder anderen Zugang wünscht. "Klar, ich bin doch auch Fußballlehrer und würde mir an Andreas' Stelle auch einen breiteren Kader wünschen. Wir werden aber keinen Cent von unserem Budget abweichen. Aktuell haben wir keinen Sponsor, der es uns erlauben würde, einen weiteren Spieler zu verpflichten", betont Hutwelker.
Kölns U21 kommt am Freitag nach Wuppertal
Am Freitag (19.30 Uhr) gastiert die U21 des 1. FC Köln im Stadion am Zoo. Da hat der Wuppertaler SV die Chance mit einem weiteren Sieg vielleicht doch noch einen Sponsor so zu begeistern, dass dieser einen neuen Spieler finanzieren würde. "Wir können nur durch Leistung überzeugen", sagt Hutwelker.
Das gilt auch für das Thema Zuschauerzahl. Gegen Aachen fanden 3800 Fans den Weg ins Stadion, gegen Dortmund waren es keine 2000 Zuschauer. Hutwelker: "Wir können nicht in wenigen Wochen alles gutmachen, was jahrelang falsch gemacht wurde. Wir freuen uns über jeden einzelnen Fan, der die Mannschaft sehen und unterstützen will."