Vier Jahre spielte Florian Kraft beim VfL Bochum. Erst in der U19, dann bei der ersten Mannschaft. Wirklich durchsetzen konnte sich der jetzt 20-Jährige aber nicht. Mit einem kleinen Umweg über Fortuna Köln landete er in diesem Sommer bei der SGW.
„Ich fühle mich hier wohl“, sagt er. Geboren wurde er in Marl, wo er beim TSV Marl-Hüls auch entdeckt wurde. Danach durchlief er Jugendmannschaften bei Borussia Dortmund, Rot-Weiss Essen und schließlich beim VfL Bochum. Nach 18 Monaten ohne Einsätze bei der ersten Mannschaft des VfL musste eine Veränderung her. Die nächste Station: Fortuna Köln. Wirklich besser lief es dort aber auch nicht. In der dritten Liga kam Kraft ebenfalls auf keine Einsätze.
Da Wattenscheid zu Beginn der Saison dringend Torhüter benötigte, holten sie Kraft zurück in den Pott. Und das mit Erfolg. Das erste Spiel absolvierte der ehemalige U18-Nationalspieler direkt mal ohne Gegentor und behauptete damit seinen Stammplatz gegen den aus Bielefeld gekommenen Baboucarr Gaye.
Das zweite Spiel lief trotz zwei Gegentoren gut für den jungen Tormann. Am Ende des Spiels gegen Borussia Mönchengladbach II (1:2) hielt der Schlussmann sein Team durch drei Glanzparaden im Spiel. Für Kraft ist das trotzdem kein Grund, sich über das Team zu stellen: „Meine Paraden sind zweitrangig. Im Vordergrund steht auf jeden Fall die Mannschaft. Mein Job ist es, Bälle zu halten. Unterm Strich steht jetzt nur, dass wir keine Punkte geholt haben.“
Reife Worte von einem 20-Jährigen, der noch einiges in seiner Karriere vor sich hat. Über seine Zukunft denkt er aber noch nicht wirklich nach: „Letztendlich muss man sich auf das Hier und Jetzt konzentrieren.“ Wenn es danach geht konzentriert sich Florian Kraft jetzt auf das nächste Spiel. Das ist, wie es der Zufall so will, gegen seinen Ex-Klub Fortuna Köln. Wenn Kraft weiterhin solche Leistungen zeigt, werden die Kölner und Bochumer früh genug merken, was sie an ihm verloren haben.