Es lief die 71. Spielminute an der Essener Hafenstraße: Essens Verteidiger Daniel Heber kann den Ball nicht konsequent klären und verliert anschließend den Zweikampf gegen Wiedenbrücks Schikowski, der den Ball scharf in die Mitte spielt, wo Bednarski nur noch den Fuß hinhalten muss.
Ausgerechnet Kamil Bednarski möchte man sagen, denn der 33-Jährige hat ja eine RWE-Vergangenheit. Von 2016 bis 2018 ging er für die Bergeborbecker auf Torejagd und erzielte in 61 Spielen 22 Tore. Trotz seines Treffers konnte der SC Wiedenbrück den Abstieg nicht verhindern. Da der Bonner SC bei der Alemannia aus Aachen mit 2:1 gewann, reichte dem SCW selbst der etwas überraschende Auswärtssieg nicht.
Pokalfinale als SCW-Trostpflaster
Für Wiedenbrücks Coach Björn Mehnert ist es aber Nonsens, den Abstieg an fehlender Schützenhilfe festzumachen: "Die Tabelle lügt nicht, wir stehen nach 33 Spieltagen auf einem Abstiegsplatz, da müssen wir uns an die eigene Nase fassen. Dennoch werden wir alles dafür tun, in der nächsten Saison wieder in die Regionalliga West aufzusteigen."
Und Bednarski? Der trottete nach Spielende enttäuscht durch die Mixed-Zone im Stadion Essen, wohlwissend, dass sein Siegtor den Abstieg nicht verhindern konnte. Gegenüber den Medienvertretern offenbarte der Linksfuß Einblicke in seine Gefühlswelt: "Klar ist das Tor an alter Wirkungsstätte etwas Besonderes, aber kaufen können wir uns davon auch nichts. Was letztendlich zählt, ist der Abstieg und das zieht unsere Stimmung nach unten. "
Der SC Wiedenbrück bestreitet zum Saisonabschluss noch ein Heimspiel gegen den SV Lippstadt, danach geht es ins Westfalenpokalfinale gegen den SV Rödinghausen.
Autor: Ole Linder