Den Fans, Spielern und Verantwortlichen des Wuppertaler SV muss es ironisch vorgekommen sein, dass sich ausgerechnet nach dem desaströs schwachen Auftritt gegen den SC Wiedenbrück die Sonne zeigte. Während der Partie gegen stark abstiegsgefährdete Gäste fielen immer wieder heftige Schneeschauer über dem Stadion am Zoo. Ebenso kühl war die Stimmung, nachdem Marcel Leeneman (10.), Patrick Schikowski per Foulelfmeter (23.) und Daniel Schaal (82.) dem SC Wiedenbrück einen wichtigen Sieg im Abstiegskampf gebracht hatten.
"Um das Gegentor gebettelt"
Interimstrainer Pascal Bieler bilanziert vor allem eine extrem schwache erste Halbzeit seiner Wuppertaler. „Wir haben gefühlt nicht am Spiel teilgenommen. Wir waren im Kopf nicht da, es wurden fast alle Zweikämpfe verloren und wir waren immer einen Schritt zu langsam. Eigentlich hat meine Mannschaft um das Gegentor gebettelt“, analysierte er. Und so geschah es auch: Marcel Leeneman köpfte nach einer Ecke das 1:0 für Wiedenbrück (10.). Auch danach schliefen die Rot-Blauen weiter. Patrick Schikowski erhöhte noch vor der Pause per Strafstoß auf 2:0 für die Gäste. Wiedenbrück verpasst Entscheidung vor der Pause
Der SC Wiedenbrück hätte aber noch deutlich höher führen können. „Ich war selten so unzufrieden mit einem 2:0 zur Halbzeit. Das hört sich jetzt merkwürdig an, aber wir haben viele hochkarätige Chancen liegen gelassen“, hob der gut gelaunte Björn Mehnert hervor. So entschied Daniel Schaal mit einem vollendeten Konter das Spiel erst in der 82. Minute. Zu diesem Zeitpunkt machten sich bereits viele WSV-Anhänger auf den Heimweg.
"Die Quittung bekommen"
Trotz der herben Niederlage wollte Pascal Bieler nicht alles schlecht reden. „Die Jungs haben in den letzten Wochen vieles richtig gemacht. Heute haben sie dann mal die Quittung bekommen und deutlich verloren“, meinte er. Der WSV-Trainer spielte damit auf den Sieg gegen den 1. FC Monheim am vergangenen Mittwoch an. Dadurch erreichte das Team aus dem Bergischen Land das Finale des RevierSport-Niederrheinpokals. Der finanziell angeschlagene Klub wahrt sich auch die Chance auf eine Teilnahme am DFB-Pokal. In der Liga fehlt noch ein Sieg, um auch rechnerisch nicht mehr absteigen zu können.
Der SC Wiedenbrück hat hingegen andere Sorgen. Trotz des verdienten Sieges ist das Team von Björn Mehnert noch immer drei Punkte vom rettenden Ufer entfernt. „Wir sind wieder im Geschäft, haben aber noch nichts gewonnen. Gegen Kaan-Marienborn brauchen wir wieder Punkte“, warnte Mehnert abschließend.
Autor: Julian Preuß