Man könnte meinen, dass die Wattenscheider schon fast vergessen hätten, wie Jubeln überhaupt funktioniert. Schließlich war Schwarz-Weiß vor dem Heimsieg gegen Kaan-Marienborn seit sechs Spielen sieglos - den letzten Dreier gab es im Dezember. Für die Mission Klassenerhalt war der Sieg gegen einen direkten Abstiegskonkurrenten enorm wichtig.
Vor allem aufgrund einer starken zweiten Halbzeit konnten die Wattenscheider das Spiel für sich entscheiden. Das musste auch Marienborn-Trainer Thorsten Nehrbauer neidlos anerkennen: „Das war ein verdienter Heimsieg. Ein Fußballspiel dauert nun einmal 90 Minuten.“
SGW kommt stärker aus der Kabine
Dabei sah es in der ersten Hälfte noch nach einem Auswärtssieg der Kaan-Marienborner aus. Die Gäste gingen verdient in Führung, doch Wattenscheid kam zurück. Mit Kampfgeist und viel Moral. „In der zweiten Hälfte hat sich meine Mannschaft nicht dem Kampf gestellt“, ärgerte sich Nehrbauer, „und schon in der 45. Minute bekommt man so ein billiges Tor, wo nicht aufgepasst wird. Auch das zweite Tor war viel zu einfach. So kannst du in Wattenscheid nicht gewinnen.“
So groß wie die Enttäuschung bei den Gästen, so groß war die Erleichterung bei Wattenscheid. „Wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen, ich glaube das hat auch jeder gesehen“, resümierte SGW-Trainer Farat Toku nach dem Sieg. „Ob die Tore billig waren oder nicht, das ist mir eigentlich scheißegal. Hauptsache wir haben die drei Punkte. Die letzten Spiele saßen wir hier und haben das selber nicht verstanden. Deshalb freue ich mich umso mehr, dass die Jungs sich belohnt haben.“
Trotz Lob für die Wattenscheider Kampfleistung ist noch längt nicht alles wieder perfekt an der Lohrheide. „Das war nur ein kleiner Schritt. Jetzt werden wir genau so hart weiterarbeiten“, erklärt Toku.
Dass die Wattenscheider Mannschaft noch jubeln kann, hat sie gegen Kaan-Marienborn gezeigt. Ob das auch auswärts klappt, kann die SG am kommenden Wochenende beim 1. KC Köln II unter Beweis stellen. Dann geht der Abstiegskampf in die nächste Runde.
Autor: Kira Alex