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Nach Pleite: Wiedenbrücker Trainer redet Klartext

Foto: Micha Korb
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Björn Mehnert schaute auf den Boden. Sein Blick war leer, aber sagte trotzdem mehr als tausend Worte. Aber wer wollte es ihm verdenken. Seine Mannschaft verspielte innerhalb von drei Minuten wichtige drei Punkte. 

Der SC Wiedenbrück gab in letzter Minute den Sieg gegen Fortuna Düsseldorf II aus der Hand und unterlag mit 1:2.

„Wie meine Gemütslage ist, brauche ich glaube ich nicht erklären“, sagte der Trainer des SC Wiedenbrück auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Nach der 1:0 Führung durch Daniel Schaal in der 59. Minute sah vieles danach aus, dass die Wiedenbrücker einen verdienten Auswärtssieg mit zurück nach Ostwestfalen nehmen würden. Der ein oder andere Spieler des SCW war ab der 87. Minute aber wohl schon mit dem Kopf in der Kabine. Plötzlich stand es 2:1 für die Hausherren. Amir Falahen und der 18-Jährige Regionalliga-Debütant Timo Bornemann sorgten für die Sensation auf Seiten der Düsseldorfer.

Insgesamt war es trotzdem kein gutes Spiel. Viele Fehlpässe, eine Menge Ballverluste und kaum wirklich nennenswerte Torchancen. So sah das auch Mehnert: „Das Spiel hatte nicht annähernd Regionalliga-Niveau, von beiden Mannschaften ein ganz schlechtes Fußballspiel.“

Damit meinte er besonders die erste Halbzeit. 45 Minuten lang passierte so gut wie nichts. Nach anfänglichem Druck der Wiedenbrücker balancierte sich das Spiel schnell aus und fand fast ausschließlich im Mittelfeld statt. Torchancen waren Mangelware. Die zweite Halbzeit war für die Zuschauer allein durch die Schlussphase um einiges erträglicher.

Allerdings spiegelte das Endergebnis den Spielverlauf ganz und gar nicht wider. Wiedenbrück war über weite Teile der zweiten Hälfte die spielbestimmende Mannschaft, verpasste mehr als nur einmal die Chance zum 2:0. Dass das Spiel dann endete, wie es endete, musste mit fehlender Konzentration und Engagement zusammenhängen. Björn Mehnert appellierte in der Pressekonferenz auch an den Siegeswillen seiner Spieler: „Der ein oder andere Spieler sollte sich mal Gedanken machen, ob da Anspruch und Realität im Einklang sind.“ Mehnert war sichtlich enttäuscht von seiner Mannschaft.

Nico Michatys Laune war verständlicherweise das genaue Gegenteil. Für den Düsseldorf-Coach war der Grund der Sensation klar: „Wir haben nicht aufgegeben und haben daran geglaubt.“ Ein klein wenig Glück war sicherlich auch dabei, besonders beim Siegtor durch Timo Bornemann. Der musste den Ball in der 91. Minute aus wenigen Metern nur noch über die Linie schieben.

Bornemann war definitiv der glücklichste Mensch auf dem Rasen. Der 18-jährige spielt sonst in der A-Junioren Bundesliga und durfte bei der zweiten Mannschaft auf der Bank sitzen. „Ich war auch überrascht, dass ich eingewechselt wurde“ sagte Bornemann. Nur vier Minuten hat es nach seiner Einwechslung gedauert, da landet der Ball von seinem Fuß im Tor. Er selbst konnte sein Glück kaum fassen: „Das fühlt sich natürlich echt richtig gut an, einen besseren Einstand hätte ich mir nicht vorstellen können.“ Wenn das weiter so geht, können die Zuschauer den jungen Torjäger bald öfter in der Regionalliga sehen.

Mit dem glücklichen Sieg setzte sich Düsseldorf nun weiter von den Abstiegsrängen ab. Ganz im Gegensatz zu Wiedenbrück, die immer weiter Richtung Abstieg rutschen.

Autor: Niclas Scheidt

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