Immerhin können wir wohl mit Sven Lintjens planen, der sich momentan mit einer Erkältung und muskulären Problemen herumplagt.
Wie schätzen Sie den kommenden Gegner Magdeburg ein?
Sie stehen vom Ergebnis her nicht dort, wo sie sich vor der Saison selbst gesehen hätten. Trotzdem hat der SCM einen riesigen Vorteil: das neue Stadion, das regelmäßig mehr als 10.000 Zuschauer anzieht.
Ihr Kollege Dirk Heyne muss schon um seinen Job bangen. Kann das ein Vorteil für den WSV sein? Das weiß ich nicht. Dirk Heyne hat im letzten Jahr einen guten Job gemacht, er wird sich seitdem nicht komplett geändert haben. Ich halte es ohnehin für einen Irrsinn, wie zügig die Trainer momentan in Frage gestellt werden. Man merkt, wie schnell die Vereine im Reform-Jahr nervös werden, auch wir können uns von einer gewissen Unruhe nicht lossprechen. Ich persönlich habe aber die Ruhe weg. Weil ich weiß, dass das Aufstiegs-Rennen kein Sprint-Wettbewerb, sondern ein Marathon ist.
3 Fragen an
Sahr Senesie, es läuft prima für den BVB und Sie, oder?
Ja, mir geht es gut, ich bin total zufrieden mit dem, was ich auf dem Platz mache. Vorher war ich zu verbissen, wollte unbedingt ein Tor machen. Aber viel wichtiger ist es, sich einzubringen und mit der Mannschaft Erfolg zu haben.
Gibt es ein Geheimnis für den Höhenflug? Immerhin ist die Borussia das punktbeste Team 2007, holte 57 Punkte.
Mir war das gar nicht so bewusst. Wenn man sich die Ausbeute vor Augen führt, ist das schon unglaublich. Wahnsinn, was da geleistet wurde. Viele hatten uns gar nicht auf der Rechnung. Wir haben mit Kohlmann und Solga wichtige Leute verloren, aber ich wusste, dass wir wieder eine gute Rolle spielen. Zusammen mit Co-Trainer Ingo Preuß habe ich schon in der letzten Saison darüber gesprochen. Wir waren einer Meinung: Im Falle des Klassenerhalts würden wir noch stärker. Das hat sich bewahrheitet. Es macht einfach Riesen-Spaß mit dem Team, die Integration der Neuen hat toll geklappt. Trainer Theo Schneider glaubt immer an uns.
Was macht Ihre Zukunfts-Planung?
Zu gegebener Zeit werden wir darüber sprechen. Bis Januar habe ich alles zurückgestellt. Es gibt vier Interessenten aus der Zweiten Liga und einen Kontakt zu einem Bundesligisten. Der BVB ist aber mein erster Ansprechpartner. Momentan konzentriere ich mich nur darauf, mit Dortmund weiter erfolgreich zu sein.
Drei Fragen an
Heiko Bonan, mit Lübeck treffen Sie erneut auf einen Gegner, der massiv unter Druck steht. Was erwarten Sie vom Tabellen-Siebzehnten?
Im Grunde kann man das, was ich vor einer Woche über Magdeburg gesagt habe, eins zu eins auf Lübeck übertragen. Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder sie stellen sich tief in die eigene Hälfte und versuchen uns zu locken, oder sie greifen uns direkt an, um das enttäuschte Publikum auf ihre Seite zu ziehen. Auf beides werden wir vorbereitet sein. Wie lautet die Zielsetzung für Ihre Truppe?
Wir müssen so auftreten, wie es unsere Gegner an der Hafenstraße versuchen. In den ersten 15 Minuten gilt es, Druck zu machen und Lübeck zu zeigen, dass sie verdammt stark sein müssen, um gegen uns eine Chance zu haben. Das Zuschauerinteresse hat beim VfB im Verlauf der Saison stark nachgelassen, die Hoffnung der Anhänger scheint fast erloschen. Der Druck liegt also bei Lübeck, nicht bei uns. Belohnen Sie Ihr Team nach einem Erfolg mit einem Besuch im Marzipanmuseum?
Dafür bleibt ganz sicher keine Zeit. Bei normalen Auswärtsreisen sieht man in der Regel nie etwas von der Stadt. Nach dem Spiel setzt man sich sofort in den Bus und fährt nach hause. Das wird am Samstag nicht anders sein.
Drei Fragen an
Timo Uster, Sie sind auch ein Pechvogel 2007. Was ist jetzt wieder passiert?
Zum Glück nur eine Kleinigkeit. Vermutlich ist es eine Zerrung, mir geht es schon wieder besser. Es kommt wohl vom Rücken, am Anfang war es sehr schmerzhaft. Aber ich denke, in der kommende Woche bin ich wieder dabei.
Wie beurteilen Sie die Teamentwicklung von der Bank aus? Es ist natürlich bitter, nicht zu spielen, aber der Erfolg der Mannschaft übertüncht alles. Ich habe es noch nie gemacht, den Einzelnen über die Truppe zu stellen. In der Liga läuft es überraschend gut, ein Kompliment an die Jungs, es wird toll gearbeitet. Es ist klasse zu sehen, wie die Mannschaft funktioniert, die Elf zeigt Woche für Woche ihren guten Charakter.
Sie kamen dabei zuletzt auch wegen der Verletzungsprobleme selten zum Zug, machen Sie sich schon Gedanken, was geschieht, wenn sich daran nichts ändert? Eigentlich nicht, ich bin relativ gelöst. Ich spiele gerne Fußball, will natürlich auflaufen. Aber ich mache mir noch keinen Kopf, was am Ende der Spielzeit passieren könnte.
Drei Fragen an Fortuna-Interimstrainer Wolf Werner, können Sie die Kritik nachvollziehen, die gerade auf Ihre Mannschaft einprasselt?
Natürlich kann ich das verstehen. Wir sind hervorragend gestartet und haben mit der Zeit fußballerisch immer weniger gezeigt, mit Sicherheit auch Pech gehabt. Aber gerade zuhause haben wir die eine oder andere Leistung abgeliefert, die unsere Fans enttäuscht hat.
Wie kommt man nun aus dieser Krise wieder heraus? Wir müssen gewinnen, ganz einfach. Seit Beginn der Saison verfolgt uns doch, dass wir aus unseren Möglichkeiten viel zu wenig machen. Auch schon in den ersten Partien, die wir noch erfolgreich bestritten haben, wurde berechtigterweise oft von Minimalisten-Fußball geschrieben. Wie sieht es personell bei Ihrer Truppe aus?
Markus Anfang ist gestern wieder ins Training eingestiegen. Damit fallen nur noch die Gesperrten Robert Palikuca, Adrian Spier und Ahmet Cebe sowie Kapitän Henri Heeren, der erst im Januar wieder zurückkehrt, aus. David Krecidlo ist wieder voll im Mannschaftstraining, hat aber noch kein Spiel bestritten. Er wird dann wohl ins kalte Wasser geworfen.