Es ist ein kleiner Schreckensmoment, mit dem sich die Viktoria am Ende der Partie auseinandersetzen musste. Felix Backszat war den Kölner Keeper Brady Scott angelaufen und wehrte einen Befreiungsschlag ins Aus ab. Dabei verletzte er sich jedoch am Knie und musste behandelt werden. Auch wenn die Ultras der Heimmannschaft Zeitspiel witterten, musste die zentrale Spielfigur der Domstädter vorzeitig aus dem Spiel und saß bis zum Ende der 90 Minuten vor der Bande der Haupttribüne. Ob und wie lange er ausfallen könnte, ist aktuell noch unklar.
Die Szene zeigte am Ende jedoch auch, mit wie viel Arbeit und Kraftaufwand dieser Erfolg gegen den abstiegsbedrohten Effzeh II eingefahren wurde. Schließlich tat sich die Mannschaft von Trainer Patrick Glöckner lange Zeit schwer. Erst ein verwandelter Foulelfmeter von Sven Kreyer brachte die Viktoria auf die sprichwörtliche Siegerstraße und Köln II-Trainer Markus Daun auf die Palme: „Ich kann es erst bewerten, wenn ich es gesehen habe. Für mich hat der Schiedsrichter die Situation aber auch nur auf gut Glück gepfiffen.“
Dennoch nahm die U21 der Geißböcke die Situation an, rannte aufs Viktoria-Tor an, schaffte es jedoch nicht das Leder über die Linie zu drücken. Nachdem Daun dann auch noch hinten aufmachte und auf ein 3-4-3-System umstelle, um vorne gefährlicher zu werden, nutzte Hamza Saghiri den Freiraum und vollendete einen Konter zum 2:0-Siegtreffer. Ausgerechnet der Spieler, den Daun einst in der U16 von Alemannia Aachen trainiert hat. „Der Junge hat eine überragende Entwicklung genommen“, lobte der Fußballlehrer seinen ehemaligen Schützling.
Auf der Gegenseite konnte Viktoria-Trainer Patrick Glöckner zufrieden durchatmen: „In der ersten Halbzeit waren wir sehr dominant, hatten unwahrscheinlich viel Ballbesitz. Wenn ich da etwas zu bemängeln habe, dann dass wir vorne nicht konsequent genug gewesen sind. Da hätten wir uns für unsere Präsenz belohnen müssen.“ Die Gastgeber hätten es in der zweiten Halbzeit seiner Mannschaft schwer gemacht, die Ballsicherheit zu behalten: „Über 90 Minuten gesehen, denke ich, dass wir verdient gewonnen haben.“ Und er schickte noch ein Lob in Richtung Daun: „Ich hoffe, dass ihr jetzt eine Serie starten könnt, damit die Tabelle auch eure Qualität widerspiegeln kann.“
Autor: Stefan Loyda