Beide Trainer waren nach dem 2:2 zwischen Alemannia Aachen und Kaan-Marienborn ziemlich sauer. Der Eine wegen der Leistung seiner Mannschaft, der Andere wegen der des Schiedsrichters Julian Engelmann. Kurz vor Schlusspfiff bekam Marienborns Mehmet Kurt nach einem Faul die Rote Karte. „Es kann nicht sein, dass man wegen des Namens so benachteiligt wird. Nur weil wir das vermeintlich kleine Kaan-Marienborn sind“, erklärte Trainer Thorsten Nehrbauer. Er sah sich ganz klar benachteiligt.
Aachns Trainer Fuat Kilic störte vor allem das Verhalten der Gäste. „Natürlich ist das Rot. Kaan-Marienborn kann froh sein, dass wir nicht noch einen Elfmeter bekommen haben.“ Noch im Spielertrakt war es zu weiteren Wortgefechten gekommen, von denen sich beide Trainer auch auf der Pressekonferenz noch nicht beruhigt hatten.
Wie ein Tiger lief Alemannia Trainer Fuat Kilic nach dem Spiel durch den Kabinentrakt des Aachener Stadions. Wahrscheinlich, weil er immer noch nicht glauben konnte, was er in den vergangenen 90 Minuten sehen musste. Sein Team, agierte fahrig, wenig selbstbewusst und kann somit am Ende mit dem Unentschieden noch glücklich sein.
"Wir spielen Angsthasenfußball"
Bereits nach 24 Minuten geht der Tabellenletzte durch den Treffer von Burkan Gencal überraschend in Führung. Aus dem Nichts steht er auf einmal freistehend vor Aachens Keeper Jakusch und schiebt den Ball an ihm vorbei. Kilic war schon da auf Hochtouren. Sein Team hat zwar gefühlt 80 Prozent Ballbesitz, kann daraus aber nur wenig machen. Einzig Joshua Holtby, der Bruder von HSV-Profi Lewis Holtby, gelingt es mit einem schönen Pass auf Imbongo die beste Chance einzuleiten. Doch auch diese verpufft. Mit Pfiffen wird die Kilic-Elf in die Pause begleitet!
Für Aachen kommt es noch dicker: In der 67. Minute erzielt Phillip Dünnwald das 2:0 für den Außenseiter. Unglücklich dabei auch Niklas Jakusch, dem der Ball durch die Finger flutscht. Dann wird es turbulent: Zunächst trifft David Bösing in der 85. Minute zum 1:2. Dann der vermeintliche Ausgleich durch Imbongo - der wird wegen eines vermeintlichen Stürmerfouls allerdings nicht gegeben. Ehe es in der 94. Minute dann doch noch zum Happy End aus Aachener Sicht kommt. Abwehrrecke Alexander Heinze köpft den Ball über die Linie 2:2!
Ein Remis, dass sich vor allem für Kaan-Marienborn Trainer Thorsten Nehrbauer nach diesem Spielverlauf wie eine Niederlage anfühlt: „ Unglaublich, wir müssen hier gewinnen. Der Fußball ist manchmal ein Spiegel des Lebens!“ Zudem beklagte er das Aachens Imbongo nicht vom Platz geflogen sei.
Autor: Thomas Lipke