Klar, da ist auch wieder die Mannschaft aus der ehemaligen Bundeshauptstadt heiß wie Frittenfett. Und so ließ ein dementsprechendes Statement von Bonns Trainer Daniel Zillken nicht lange auf sich warten: "Rot-Weiss Essen ist der geilste Klub in dieser Liga und hat nichts in der Regionalliga verloren. Das ist mindestens ein Zweitligist“, schwärmt er vom kommenden Gegner. „Das Umfeld, das Stadion, die Fans, das große Potential - in Essen ist alles vorhanden. Alleine wenn man da schon mit dem Bus vorgefahren kommt, spürt man diese Vorfreude. Gegen RWE muss ich niemanden motivieren."
Essens Trainer Karsten Neitzel hat schon verstanden, was solche Aussagen auch für ihn bedeuten. Das zweifache Live-Scouting im Stadion kann nur in groben Zügen zeigen, wie der Gegner am Freitag an der Hafenstraße auftreten wird. „Von allem, was wir vorbereitet haben, ist am Spieltag gegen uns in den wenigsten Fällen eingetreten. Für unsere Gegner ist es ein gefühltes DFB-Pokalspiel gegen einen höheren Verein. Das kommt für uns erschwerend hinzu“, sagt Neitzel, will aber darüber gar nicht erst jammern: „Das macht es aber auch reizbar. Der Anspruch wird noch größer, trotzdem zu gewinnen.“
Diesen Anspruch dürften auch die Anhänger haben. Eine fünfstellige Zuschauerzahl dürfte aufgrund des aktuellen Aufschwungs und der Euphorie nach dem starken Saisonstart möglich sein. Neitzel: „Sie kommen deshalb, weil sie uns gewinnen sehen will. Deswegen habe ich vor dem letzten Spiel schon gesagt, dass man niemanden mehr runterholen muss. Die Mannschaft möchte das beibehalten.“
Und da hilft es dann auch, dass zur bereits langen Verletztenliste niemand mehr hinzukommt. Während Cedric Harenbrock und Kevin Freiberger wegen ihrer Kreuzbandrisse noch länger pausieren müssen, verläuft der Heilungsverlauf bei Marcel Platzek (Haarriss im Mittelfuß) positiv. Wann Marcel Lenz (entzündete Narbe in der Oberschenkelmuskulatur) und David Jansen (Probleme an der Achillessehne) wieder einsteigen können, werden die nächsten Tage zeigen.
Autor: Stefan Loyda